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Aufsteiger-Check: Optimistische WIIW-Prognose für Russland

7. Juli 2009

Im Gegensatz zu den anderen großen Schwellenländern ist in Russland eine Erholung noch nicht wirklich greifbar. Bei der heute vorgestellten Osteuropa-Prognose des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) kommt Russland jedoch noch relativ gut weg.

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Das WIIW rechnet im Falle Russlands mit einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts um „nur“ 4,7 Prozent. Das erscheint recht optimistisch, ist doch die russische Wirtschaftsleistung im Mai noch um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Bereits im April war das BIP um 10,5 Prozent zurückgegangen.

Zum Vergleich: Die Weltbank rechnet mit einem Minus von 7,9 Prozent in Russland für das Gesamtjahr 2009. Auch viele Banken sind pessimistischer als das WIIW.

Fallende Energie- und Metallpreise, die Kreditknappheit, Währungsabwertungen und sinkende Investitionen sind zwar laut WIIW Belastungsfaktoren für die Wirtschaft Russlands. Zugleich betonen die Wiener Forscher jedoch die beträchtlichen fiskalischen Ausgaben, die vor allem durch früher akkumulierte Reserven finanziert werden. So glaubt das Institut an ein Wachstum von vier Prozent im kommenden Jahr und 4,1 Prozent im darauf folgenden.

Dieser optimistische Ausblick ist allerdings selbst innerhalb des WIIW umstritten.

Im Aufsteiger-Check beleuchten wir jeden Dienstag die aktuelle Lage in den großen Schwellenländern China, Russland, Indien und Brasilien.

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