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Wirtschaftsdienst exklusiv – Ein differenzierter Blick auf das zweite Griechenland-Hilfspaket

13. März 2012

Das zweite Rettungspaket für Griechenland wurde im Bundesrat mit großer Mehrheit verabschiedet, die IWF-Chefin, Christine Lagarde, sagte eine höhere Beteiligung zu. Doch die Finanzhilfen in Milliardenhöhe provozieren kritische Stimmen. Fließen die Gelder in ein Fass ohne Boden?

In einer differenzierten Analyse greift Jürgen Matthes, Leiter des Referats Internationale Wirtschaftsordnung am IW Köln, kontroverse Aspekte der Debatte auf, um abschließend zu klären, welche Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit das Rettungspaket hält, was es dem Namen nach verspricht.

Schuldenschnitt
Dass der partielle Schuldenerlass zu Gunsten Griechenlands die historisch größte Umschuldung auf den Weg zu bringen scheint, ist unumstritten. Anders verhält es sich jedoch bei der unterschiedlichen Beteiligung privater  und öffentlicher Gläubiger. Auch die Gefahr der Wiederholung im Falle anderer Euro-Staaten ist nicht von der Hand zu weisen. Wie hilfreich ist der Schuldenschnitt wirklich?

Austritt aus der Währungsunion
Ist die Wiedereinführung der griechischen Währung tatsächlich sinnvoll? Drohen doch unkalkulierbare Ansteckungseffekte auf andere Euro-Staaten, die wiederum folgenreichen Einfluss auf das internationale Finanzsystem haben könnten.

Reformfähigkeit Griechenlands
Noch im Dezember letzten Jahres prangerte die OECD die Reformunfähigkeit Griechenlands an. Trotzdem können erste Erfolge beobachtet werden. Matthes hält den starken Reformdruck und die Einrichtung von Kontrollinstanzen für vernünftig, stellt aber in Frage, ob diese Maßnahmen ausreichend sind. Zumal die anstehende Parlamentswahl ein nicht zu unterschätzendes Risiko für das Reformprogramm darstellt.

Einstieg in die Transferunion
Ob es angebracht ist von einer Transferunion in der Eurozone zu sprechen, versucht Matthes anhand eines Vergleiches zu klären. Europäische Hilfsstrategie vs. deutscher Länderfinanzausgleich.

Prognose
Um die Chancen für den Erfolg des Rettungspakets zu optimieren, sind weitere Maßnahmen erforderlich, so Matthes. Die Stärkung der kurz- und mittelfristigen Wachstumskräfte muss ebenso unterstützt werden wie heimische und ausländische Investitionen. In diesem Fall lohnt es sich über eine Exportwirtschaftszone nachzudenken.

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