Konjunktursignale der nächsten Tage
Es ist die Woche der Bruttoinlandsproduktdaten. Am Mittwoch melden Japan, Deutschland und die Eurozone ihre Wachstumszahlen für das erste Quartal. Und es wird spannend: In Japan war es das letzte Quartal vor der drastischen Mehrwertsteuererhöhung, in Deutschland gibt es beachtliche stimulierende Sondereffekte und in der Eurozone stehen die Schätzungen auf der Rundungsgrenze zwischen 0,3 % und 0,4 % qoq.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2014-05-09 Wochenvorschau
Donnerstag: Sind es die letzten Lebenszeichen einer auf Abschwung eingestellten Wirtschaft? In Japan dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal mit 1,1 % gegenüber dem Vorquartal überaus kräftig angestiegen sein. Hierzu hat vor allem der private Konsum beigetragen. Dessen Zuwachs ist aber kein Ausdruck von Stärke, sondern Vorzieheffekten geschuldet. Zum 1. April wurde die Konsumsteuer von 5 % auf 8 % angehoben. Erfreulich ist, dass wohl die Unternehmensinvestitionen kräftig angestiegen sind. Enttäuschend sind hingegen einmal mehr die Außenhandelszahlen: Der Importzuwachs war kräftig und die Exporte rückläufig.
Donnerstag: Das erste Quartal liefert bereits den konjunkturellen Höhepunkt des laufenden Jahres in Deutschland. Mit einem außergewöhnlich hohen Wachstum von 0,7 % im Vergleich zum Vorquartal stieg das Bruttoinlandsprodukt so stark wie seit Anfang 2011 nicht mehr. Wachstumsimpulse kamen alleine von der Stärke der Binnenwirtschaft. Der Außenbeitrag dürfte hingegen dämpfend gewesen sein. Beflügelt war dieses Quartal jedoch durch Sonderfaktoren, die abklingen werden. Schon das zweite Quartal wird ein wesentlich geringeres, aber immer noch durchschnittliches Wachstum bringen.
Donnerstag: Die Konjunktur in Euroland nimmt Fahrt auf. Das erste Quartal dürfte für die Währungsunion das stärkste Wachstum des Bruttoinlandsproduktes seit 2011 gebracht haben. Dies wäre ohne kräftiges Wachstum in Deutschland zwar nicht möglich. Genauso wichtig ist aber, dass die zwei großen Problemländer Italien und Spanien auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sind. Hier schlägt sich die deutliche Verbesserung des Wirtschaftsvertrauens nun auch verstärkt in den „harten“ realwirtschaftlichen Daten nieder.
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