Konjunktursignale der nächsten Tage
Wie reagieren die deutschen Unternehmen auf die Eskalation der Ukrainekrise? Darüber gibt am Montag das ifo Geschäftsklima Auskunft. Die US-Konjunktur läuft. Doch der starke Anstieg der Aufträge für langlebige Güter ist nicht auf diese zurückzuführen, sondern auf zahlreiche Bestellungen bei Boeing. Die Woche klingt mit den Inflationsdaten der Eurozone aus, die sich weiter der Nulllinie annähern.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2014-08-22 Wochenvorschau
Montag: Wie reagieren die deutschen Unternehmen auf die Eskalation der Ereignisse in der Ukraine? Die Finanzmarktanalysten zumindest reagierten laut der ZEW-Umfrage recht erschrocken. Für das ifo Geschäftsklima im August rechnen wir zwar mit einem merklichen Rückgang, aber mit keinem Absturz. Eine spürbare Reaktion auf die gestiegene Unsicherheit sollten die Geschäftserwartungen zeigen. Dagegen dürfte der Rückgang in der Lagebeurteilung geringer ausfallen. Die Einkaufsmanagerindizes haben gezeigt, dass die Unternehmen, wenn sie nach konkreten Entwicklungen gefragt werden, weiterhin besonnen reagieren.
Dienstag: Die Aufträge langlebiger Güter für die US-Industrie dürften im Juli einen starken Sprung nach oben gemacht haben. Mit einem Zuwachs von mehr als 10 % gegenüber dem Vormonat erwarten wir den stärksten monatlichen Anstieg seit Januar 2010. Dieser Zuwachs lässt sich fast ausschließlich auf den zivilen Flugzeugbau zurückführen. So hat Boeing im Juli mit 324 Flugzeugen einen neuen Rekord bei den Bestellungen erzielt. Rechnet man den gesamten Transportsektor heraus, dann verbleibt ein Orderzuwachs von nur 0,1 % gegenüber dem Vormonat, was nach dem starken Juni aber kein Grund zur Besorgnis ist.
Freitag: Die Inflation im Euroland dürfte im August auf nur noch 0,3% yoy zurückgegangen sein. Hintergrund hierfür sind die im Jahresvergleich äußerst niedrigen Preise saisonaler Lebensmittel. Zudem hat sich der zuletzt gesunkene Rohölpreis bereits an den Tankstellen bemerkbar gemacht. Demgegenüber erwarten wir eine unveränderte Kernrate von 0,8 % yoy. In den vergangenen Monaten haben sich die Preisrückgänge auf vorgelagerten Produktionsstufen nicht fortgesetzt und die Arbeitslosigkeit ist zumindest leicht gesunken. Daher sollte sich der mittelfristige Trend der Verbraucherpreise nicht weiter abschwächen.
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