Konjunktursignale der nächsten Tage
Auf der EZB-Ratssitzung am kommenden Donnerstag werden u.a. die Ergebnisse des Bankenstresstest und des Bank Lending Surveys erläutert werden. Am Freitag folgt zunächst in Deutschland die September-Produktion des produzierenden Gewerbes, die zuletzt durch Ferientageeffekte hin und her geworfen worden war. Später wird der US-Arbeitsmarktbericht mit einem kräftigen Anstieg der Beschäftigung veröffentlicht werden.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2014-10-31 Wochenvorschau
Donnerstag: Bei der EZB-Ratssitzung im November werden vermutlich keine neuen Politikmaßnahmen beschlossen. Auf der Pressekonferenz wird Präsident Draghi auf die Ergebnisse des Asset Quality Review und des Bankenstresstests eingehen. Er dürfte sich optimistisch zeigen, dass die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte sowie die Käufe von Covered Bonds und Asset Backed Securities durch die EZB eine starke Wirkung auf die Kreditvergabe entfalten werden. Ein Gegengewicht hierzu werden Draghis Kommentare zur anhaltend niedrigen Inflation bilden. Die Entscheidung über weitere Schritte der EZB, insbesondere Staatsanleihekäufe, bleibt weiterhin offen.
Freitag: Geht der Ferientagewahnsinn in die nächste Runde? Zumindest im Juli und August waren die deutschen Produktionsdaten ein Spielball der Ferientage: Zuerst stieg die Produktion stark an, um dann noch stärker zu fallen. Eins ist klar: Der September hat ungewöhnlich viele Ferientage. Folgt also nochmals ein Einbruch? Wohl nicht! Denn erstens liegen schon Daten zur Automobilproduktion vor. Diese ist stark angestiegen. Zweitens könnte der August nach unten überzeichnet gewesen sein, sodass es nun zu einem ersten Schritt in Richtung Normalisierung kommt. Wir erwarten ein Plus im September, das aber ein Minus für das gesamte dritte Quartal nicht verhindern kann.
Freitag: Von dieser Seite des Atlantiks schaut man zurzeit etwas ungläubig auf die andere Seite: Die US-Wirtschaft scheint eher an Tempo zu gewinnen und die Stimmungsindikatoren sind aufwärtsgerichtet, während hierzulande Trübsal geblasen wird. Geht es für den US-Arbeitsmarkt nach den bislang vorliegenden Frühindikatoren, dann scheint sich dieser im Oktober weiterhin sehr gut zu entwickeln. Wir erwarten einen relativ hohen Beschäftigungsaufbau. Dieser sollte zudem von einer kräftigen Aufwärtsrevision der beiden Vormonate begleitet werden. Für die Arbeitslosenquote erwarten wir jedoch „nur“ eine Stagnation.
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