Konjunktursignale der nächsten Tage
Die kommende Woche beginnt zunächst einigermaßen entspannt mit den chinesischen Preisdaten. Der Paukenschlag kommt mit dem Wachstumszahlen für das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal in der Eurozone, darunter auch Deutschland.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2014-11-07 Wochenvorschau
Montag: Fallende Rohstoffpreise und anhaltende Überkapazitäten haben dazu geführt, dass die chinesische Inflationsrate im September mit 1,6 % auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2010 gefallen ist. Für Oktober erwarten wir eine weitgehend unveränderte Rate von 1,5 %. Angesichts eines Wirtschaftswachstums von 7,3 % im dritten Quartal ist der geringe Preisdruck kein Zeichen einer breit angelegten Nachfrageschwäche. Vielmehr entwickelt sich der private Verbrauch robust, da die Reallohnentwicklung durch die geringe Inflationsrate begünstigt wird. Zudem bietet sich der Regierung Spielraum für begrenzte konjunkturstimulierende Maßnahmen.
Freitag: Nach dem schwachen zweiten Quartal kommt die deutsche Volkswirtschaft auch im dritten nicht in Fahrt. Globale Risiken, die Enttäuschung über die Erholung in Europa, Bedenken über die deutsche Wirtschaftspolitik und Deflationssorgen haben das Unternehmensvertrauen spürbar eingetrübt. Entsprechend schwach entwickeln sich die Investitionen. Dass der Konsum noch etwas zum Wachstum beisteuern kann, ist vorwiegend dem Pkw-Absatz zu verdanken. Der Einzelhandel zeigte sich schwach. Impulse kommen vom Außenhandel, vor allem wegen sinkender Importe. Alles in allem ist kaum mehr als eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten.
Freitag: Es ist eine mühsame Erholung in Euroland. Dies dürfte die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im dritten Quartal zum Ausdruck bringen. Nach dem mageren Wachstum im zweiten Quartal und den anhaltenden geopolitischen Krisen gab es die Befürchtung, Euroland steuere auf eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Dies scheint sich nicht zu bestätigen. Die wichtigste Wachstumsstütze dabei ist Spanien, mit einem Plus von 0,5 % gegenüber dem Vorquartal. Damit kann die erwartete Schrumpfung der italienischen Wirtschaftsleistung mehr als ausgeglichen werden. Für Euroland insgesamt erwarten wir ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 0,2 %.
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