Konjunktursignale der nächsten Tage
Eine spannende Woche steht bevor: Am Donnerstag lohnt es sich genauer der Europäischen Zentralbank zuzuhören, wie es mit der Geldpolitik weitergeht. Die Stabsprojektionen können hierbei zur entscheidenden Variablen werden. Am Freitag wird der US-Arbeitsmarkt einmal mehr seine Stärke unter Beweis stellen. Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes am Montag verblassen gegenüber diesen beiden Events.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2014-11-28 Wochenvorschau
Montag: Das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion hat sich im Oktober auf 7,7 % yoy verlangsamt, was die geringste Dynamik seit April 2009 ist. Der Rückgang des von HSBC veröffentlichten Flash-PMIs für das Verarbeitende Gewerbe von 50,4 auf 50,0 deutet darauf hin, dass es im November nicht zu einer Erholung kam. Diese Tendenz dürfte auch vom offiziellen PMI bestätigt werden, für den wir einen Rückgang von 50,8 auf 50,6 prognostizieren. Die Regierung hat allerdings betont, dass die gegenwärtige Entwicklung aus ihrer Sicht weitgehend planmäßig erfolgt. Ein starkes wirtschaftspolitisches Gegensteuern erwarten wir daher auch weiterhin nicht.
Donnerstag: Äußerungen Präsident Draghis seit der letzten EZB-Ratssitzung ließen sich so auslegen, als ob Staatsanleihekäufe bereits eine beschlossene Sache wären. Gleichzeitig war jedoch auch der Widerspruch einiger nationaler Zentralbank-präsidenten zu hören. Ein Kompromiss dürfte darauf hinauslaufen, frühestens Anfang nächsten Jahres über eine quantitative Lockerung zu entscheiden. Daher dürften die neuen makroökonomischen Projektionen im Mittelpunkt dieser Pressekonferenz stehen. Je weiter die EZB ihre Inflationsvorhersagen insbesondere für 2016 herunternimmt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie später doch auf Staatsanleihekäufe zurückgreifen wird.
Freitag: Der US-Arbeitsmarktbericht für November dürfte ein weiteres Mal kräftig ausfallen. Bereits vorliegende Arbeitsmarktindikatoren deuten einen starken Beschäftigungszuwachs an. Wir gehen nicht davon aus, dass der starke Wintereinbruch eine spürbare Belastung darstellen wird. Betroffen war hiervon vor allem das erste Novemberwochenende. Der Zuwachs um 240.000 Stellen wäre der zehnte in Folge oberhalb von 200.000 Stellen. Eine solch stabile Beschäftigungsentwicklung gab es zuletzt 1994/95. Der von uns erwartete Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,8 % auf 5,6 % erscheint ambitioniert. Gleichwohl befand sich die Quote im Oktober nur knapp oberhalb zur Rundungsgrenze.
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