Konjunktursignale der nächsten Tage
Weitere Munition für die Deflationsdebatte werden am Mittwoch die Inflationsdaten bringen. Am Freitag werden zunächst die deutschen Produktionsdaten und am Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-01-02 Wochenvorschau
Mittwoch: Zum ersten Mal seit über fünf Jahren dürfte die Inflationsrate in Euroland unter die Nulllinie gefallen sein. Bei der Schnellschätzung für Dezember erwarten wir eine Jahresrate von -0,2 %. Wichtigste Ursache hierfür ist der dramatische Rückgang des Ölpreises, der Mitte des Monats in Euro gerechnet etwa 40 % niedriger lag als im Vorjahr. Die resultierenden Preissenkungen bei Benzin, Diesel und Heizöl treffen auf eine konjunkturell bedingt schwache Kerninflation. In der Abgrenzung ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak rechnen wir mit einem unverändert geringen Preisauftrieb von 0,7 % im Jahresvergleich.
Freitag: Während die deutschen Stimmungsindikatoren im Herbst im Sinkflug waren, waren bei den „harten“ Konjunkturindikatoren keine Schwächetendenzen zu beobachten. Im November dürfte sich das nicht grundsätzlich geändert haben. Zwar sanken die Industrieaufträge nach zwei starken Vormonaten, doch die Nettoproduktion wird unserer Prognose zufolge um 0,8 % gegenüber dem Vormonat zugelegt haben. Die Industrie dürfte dank des Auftragspolsters der Vormonate merklich hierzu beitragen, ebenso wie die Bauwirtschaft. Bremsende Effekte könnten von der Energieerzeugung kommen. Alles in allem deuten sich damit sogar Aufwärtschancen für das vierte Quartal an.
Freitag: Die Lage am US-Arbeitsmarkt verbessert sich seit Monaten zusehends. Im November wurden sogar über 300.000 zusätzliche Stellen geschaffen. Frühindikatoren deuten allerdings an, dass es sich hierbei um einen Ausreißer nach oben gehandelt hat – trotz der ungewöhnlich niedrigen Temperaturen. Für Dezember erwarten wir einen spürbaren Aufbau im Bereich von 250.000 Stellen, weil das Wetter im Schlussmonat des vergangenen Jahres überdurchschnittlich mild gewesen ist. Insgesamt dürften damit 2014 knapp 3 Millionen neue Stellen geschaffen worden sein. Dies wäre der stärkste Jahreszuwachs seit 1999. ______________________________________________________________________________
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