Konjunktursignale der nächsten Tage
Mit China meldet am Dienstag die erste große Volkswirtschaft ihre Bruttoinlandsproduktzahlen für das vierte Quartal. Zwei Tage später dürfte die EZB ihr Programm zur quantitativen Lockerung verkünden und zum Wochenausklang werden die Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-01-16 Wochenvorschau
Dienstag: Trotz einer eher schwachen Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe und anhaltender Probleme im Immobiliensektor dürfte das chinesische Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal mit 7,3 % in der Jahresrate ähnlich stark gewachsen sein wie im Vorquartal. Positive Impulse kamen vom Dienstleistungssektor, der eine immer wichtigere Rolle spielt. Im Gesamtjahr 2014 dürfte mit einem Wachstum von 7,4 % das offizielle Regierungsziel (7,5 %) knapp verfehlt worden sein. Für 2015 erwarten wir eine Rücknahme des Ziels auf 7,0 %. Die jüngste Ankündigung der Regierung Infrastrukturmaßnahmen vorzuziehen zeigt, dass der Staat die Konjunktur weiterhin stützt.
Donnerstag: Auf dieser Ratssitzung dürfte die EZB eine quantitative Lockerung einschließlich umfangreicher Staatsanleihekäufe beschließen. Wir rechnen mit 500 Mrd. Euro bis Ende nächsten Jahres. Jedoch dürfte Präsident Draghi auf der Pressekonferenz keine konkreten Zahlen zur geplanten Größenordnung nennen. Stattdessen dürfte er die Gesamtheit aller unkonventionellen Maßnahmen in den Vordergrund stellen und die Absicht der EZB betonen, ihre Bilanz auf drei Billionen Euro auszuweiten. Er behält sich damit vor, ein unzureichendes Volumen der TLTROs oder der Käufe von ABS und Covered Bonds durch zusätzliche Staatsanleihekäufe zu kompensieren.
Freitag: Die Wirtschaft in Euroland bekommt gegenwärtig Rückenwind aus verschiedenen Quellen. Die Euroabwertung hilft dem Außenhandel, die Energiepreisrückgänge den Unternehmen und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank senkt die Finanzierungskosten der Wirtschaftsakteure. Gleichzeitig sind die geopolitischen Krisen in den Hintergrund gerückt. Dieses positive Umfeld dürfte sich auch in einer Verbesserung der Einkaufsmanagerindizes im Januar ausdrücken. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex des verarbeitenden Gewerbes. ______________________________________________________________________________
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