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Andre Wilkens – Die Grenzen von Digital

19. März 2015

metanalog-ist-das-neue-bio-3Zwischen Ende der 1940er bis Anfang der 1970er-Jahre erlebte die westliche Welt einen einzigartigen Wachstumsschub von durchschnittlichen 4,5 Prozent pro Jahr. In Deutschland (West) wuchs die Wirtschaft in dieser Zeit um jährlich 5 Prozent in Griechenland gar um durchschnittlich 6,2 Prozent. Es war die Zeit des Wirtschaftswunders. Man gewöhnte sich daran, dass es immer so weiter gehen würde, warum auch nicht?

Dieser 1972 stellte der Club of Rome unter Leitung von Dennis Meadow seine Studie „Die Grenzen des Wachstums“ vor, von der bis heute 30 Millionen Exemplare verkauft wurden. Die Studie hat eine Debatte angestoßen, die immer noch währt und gerade in den letzten Jahren wieder stärker geführt wird.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der Mensch ständiges Wachstum braucht, aber klar scheint mir, dass es immerwährendes Wachstum nicht gibt. Daran hat uns spätestens die große Finanzkrise seit 2008 erinnert. In Deutschland brach das Bruttoinlandsprodukt um 5 Prozent ein und hat sich davon erst vor kurzem erholt. Damit steht Deutschland in Europa noch sehr gut da, aber die USA und vor allem viele Schwellenländer haben die Finanzkrise viel schneller überwunden. 2014 hatte die Eurozone die Wirtschaftleistung von vor der Krise immer noch nicht erreicht.

Ähnlich wie Wissenschaftler 1972 auf einem Höhepunkt des wirtschaftlichen Wachstums fragten, ob es Wachstumsgrenzen gibt, stelle ich mir die Frage, ob es Grenzen von Digital gibt. Oder kann es gar sein, dass wir mit Digital diese ganze Wachstumsdebatte überwunden haben, dass wir sozusagen das Ende der Geschichte erreicht haben?

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Andre Wilkens ist Autor des gerade bei Metrolit Verlag erschienenen Buches „Analog ist das neue Bio“. Hier lesen Sie einen Auszug aus seinem Buch.

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