Konjunktursignale der nächsten Tage
Euroland steht in dieser Woche im Zentrum des Geschehens, und dies nicht nur weil der griechische Ministerpräsident zu Besuch in Berlin weilt. So werden am Dienstag und Mittwoch mit den Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, Frankreich und Deutschland sowie am Mittwoch mit dem deutschen ifo Geschäftsklima wichtige Frühindikatoren publiziert. Über den Atlantik sollte man seinen Blick am Dienstag werfen, wenn die US-Inflationsdaten veröffentlicht werden.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-03-20 Wochenvorschau
Dienstag: Das Wachstum in Euroland fiel im vierten Quartal des vergangenen Jahres etwas stärker als erwartet aus. Die Einkaufsmanagerindizes dürften im März ein klares Signal für Wachstum in Euroland auch im ersten Quartal 2015 geben. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex der Industrie. Das Umfeld aus niedrigen Energiepreisen, einem schwachen Euro und einer extrem lockereren Geldpolitik, die die Zinsen in Euroland niedrig halten lässt, stützt die Stimmung der Unternehmen. Nach der deutlichen Erholung beim Teilindex für die Dienstleister in den vergangenen Monaten ist aber nur mit einer schwachen Seitwärtsbewegung zu rechnen.
Dienstag: Die Inflationsrate der US-Verbraucherpreise dürfte im Februar zum zweiten Mal in Folge knapp im negativen Bereich liegen. Gleichwohl hat dies nichts mit einer grundsätzlich deflationären Entwicklung zu tun, sondern geht in erster Linie auf schwächere Energiepreise zurück. Weiterhin unauffällig bis leicht ansteigend ist die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Lebensmitteln und Energie. Hier könnte von den niedrigeren Importpreisen ein dämpfender Effekt ausgehen. Allerdings lagen in den Vormonaten in mehreren Bereichen ungewöhnlich schwache Preisentwicklungen vor, die nun für zusätzlichen Preisauftrieb sorgen können.
Mittwoch: Während sich die Stimmung der Finanzmarktanalysten in den vergangenen Monaten weiter spürbar verbessert hat, zeigen sich die Unternehmen bislang zögerlicher. Dabei profitieren sie derzeit in besonderem Maße von dem Verfall der Energiepreise und der Euroabwertung. Ersterer reduziert die Produktionskosten und lässt die Konsumnachfrage anziehen, letzterer sorgt für höhere Margen im Exportgeschäft oder für zunehmende Marktanteile. Somit ist es an der Zeit, dass das deutsche ifo Geschäftsklima nun im März etwas aufholt und einen soliden Anstieg hinlegt.
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