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Konjunktursignale der nächsten Tage

5. April 2015

Mit dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank und dem Zinsentscheid der Bank of England stehen am Mittwoch und am Donnerstag zwei große Zentralbanken im Fokus der Woche. Ferner sollte auf die deutschen Produktionsdaten am Donnerstag geachtet werden.

Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-04-03 Wochenvorschau

1Mittwoch: Die Fed veröffentlicht das Sitzungsprotokoll zu ihrem Zinsentscheid von März. Von Interesse wird sein, ob im Protokoll Gründe genannt werden, weshalb in dem zeitnahen Teil ihrer Forward Guidance nun nur noch auf die Datenabhängigkeit abgestellt wird. Verhältnismäßig kräftig haben die FOMC-Mitglieder ihre Leitzinsprojektionen für 2015 und 2016 nach unten genommen. Dies ließ sich teilweise mit einer ebenfalls erfolgten Abwärtskorrektur der langfristigen Arbeitslosenquote sowie mit einem schwächeren Inflationsausblick erklären. Möglicherweise liefert das Sitzungsprotokoll weitere Gründe.

 

2Donnerstag: Die Stimmung in Deutschland und Europa ist hervorragend, doch die Ausweitung der Produktion kommt nur mühsam voran. Dass es zuletzt nach oben ging, war allein der Bauproduktion zu verdanken. Die Industrieproduktion schleppt sich immer noch müde dahin. Das liegt unter anderem an der im Trend nur leicht nach oben gerichteten Auftragsentwicklung. Die weist zwar immer wieder unglaubliche Anstiege durch Großaufträge auf, doch im Folgemonat wurde zumeist die negative Gegenrechnung präsentiert. Im Februar wird die Produktionstätigkeit im produzierenden Gewerbe nur stagniert haben.

 

3Donnerstag: Die Bank of England (BoE) spielt schon seit längerem mit dem Gedanken, ihren Leitzins von derzeit 0,50 % langsam anzuheben. Wann genau die Leitzinswende erfolgen wird, ist datenabhängig. Beim Zinsentscheid im April wird zwar noch keine Änderung des Leitzinsniveaus erwartet. Die Mitglieder des geldpolitischen Komitees dürften aber Bestätigung dafür finden, dass das Wirtschaftswachstum und die Arbeitslosenquote sich in die richtige Richtung entwickeln. Zwar gibt es derzeit kaum Inflation, allerdings ist dies energie-preisbedingt und daher temporär. Sollte das Lohnwachstum stärker anziehen, dürfte einer Leitzinswende ab Mitte dieses Jahres wenig im Wege stehen.

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http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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