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Konjunktursignale der nächsten Tage

14. April 2015

Kein Land meldet seine Wachstumszahlen so früh wie China: Am kommenden Mittwoch wird sich dabei eine weitere Abkühlung der Konjunktur im ersten Quartal 2015 zeigen. Am gleichen Tag findet die Sitzung des Zentralbankrats der Europäischen Zentralbank statt. Den Wochenausklang bilden die US-amerikanischen Verbraucherpreise.

Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-04-10 Wochenvorschau

1 Mittwoch: Die Wirtschaft in China hat im ersten Quartal nicht aus ihrer Schwächephase herausgefunden. Darauf deuten die verfügbaren Monatsdaten hin. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts hat sich nach unserer Erwartung von 7,3 % auf 7,1 % abgeschwächt und läge damit nur noch knapp über dem Wachstumsziel der Regierung von 7 %. Um einen weiteren Rückgang der Dynamik zu verhindern, müssen Regierung und Zentralbank in den kommenden Monaten weitere expansive Maßnahmen ergreifen. Wir erwarten u.a. eine Senkung der Leitzinsen sowie eine Lockerung der Restriktionen für Wohnimmobilienkäufe. Die künftige Investitionstätigkeit wird durch das kräftige Kreditwachstum gestützt..

2 Mittwoch: Aufgrund des sich bessernden konjunkturellen Umfelds und der günstigen Entwicklung an den Finanzmärkten ist bei dieser Ratssitzung der EZB nicht mit der Ankündigung neuer geldpolitischer Maßnahmen zu rechnen. Präsident Draghi dürfte aber bekräftigen, dass die im März begonnenen Staatsanleihekäufe sowohl notwendig als auch im geplanten Umfang durchführbar sind. Lauter als bisher dürfte er von den nationalen Regierungen ambitionierte strukturelle Reformen einfordern. Zudem wird er bei der Haltung bleiben, dass eine fortgesetzte Versorgung griechischer Banken mit Liquidität eine verlässliche Kooperation des Landes mit seinen öffentlichen Gläubigern voraussetzt.

3 Freitag: Die Inflationsentwicklung in den kommenden Monaten ist mitentscheidend dafür, wann die Fed mit den Leitzinserhöhungen beginnt. Der US-Verbraucher­preisindex ohne Lebensmittel und Energie dürfte mit 1,7 % im März auf dem Vormonatswert verharren. Gegenläufige Effekte erschweren allerdings die Prognose. So könnte die starke Währungsaufwertung die Preisentwicklung bremsen. Hingegen haben sich preisdämpfende Entwicklungen von Ende vergangenen Jahres noch nicht wieder vollständig korrigiert. Die Gesamtinflationsrate dürfte im März bei 0,0 % gelegen haben, nachdem sie in den zwei Vormonaten negativ gewesen war.

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http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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