Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen wichtige Ereignisse in Euroland und den USA im Vordergrund. Am Mittwoch tagt der EZB-Rat und am Freitag wird der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-05-29 Wochenvorschau
Montag/Dienstag: Im Mai sind die Preise von Benzin, Diesel und Heizöl relativ kräftig gestiegen, was sich sowohl in Deutschland als auch in Euroland in etwas höheren Inflationsraten niederschlagen sollte. Hinzu kommt, dass einige saisonabhängige Preise, beispielsweise von Pauschalreisen, sich in den letzten Monaten schwächer entwickelt haben als zu dieser Jahreszeit üblich ist. Daher besteht hier ein gewisser Nachholbedarf. Dies betrifft mehr Deutschland als die Eurozone, sodass wir hierzulande eine relativ stärkere Zunahme der Inflation erwarten. Im Euroraum dürfte die geldpolitisch bedeutende Kernrate nur geringfügig auf 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr zugelegt haben.
Mittwoch: Auf der Pressekonferenz zu dieser EZB-Ratssitzung wird Präsident Draghi die neuen makroökonomischen Projektionen des Mitarbeiterstabs vorstellen. Nach den überraschend optimistischen Aussagen vom März sollten sich die Revisionen dieses Mal in Grenzen halten. Draghi wird sich zuversichtlich zeigen in Bezug auf die Wirkungen des erweiterten Wertpapierankauf-programms. Dennoch dürfte er weiterhin nicht in Erwägung ziehen, die Anleihekäufe vor September 2016 zu beenden oder auch nur zu verringern. Darüber hinaus dürften die Journalisten fragen, unter welchen Umständen genau die EZB die Notfall-kreditlinie für griechische Banken einstellen müsste.
Freitag: Basierend auf dem US-Arbeitsmarktbericht für Mai dürfte sich entscheiden, ob die Fed im Juni bzw. Juli die Leitzinsen anhebt, oder ob erst im September die Leitzinswende erfolgt. Die bislang zur Schätzung vorliegenden Frühindikatoren deuten einen überdurchschnittlichen starken Arbeitsmarktbericht an. So dürfte mit 250.000 Stellen der zweitstärkste Zuwachs in diesem Jahr gemeldet werden. Auch für die Arbeitslosenquote deuten die Indikatoren einen weiteren Rückgang auf 5,3 % an. Ob die FOMC-Mitglieder den Beginn der Leitzinswende im Juni beschließen werden, hängt allerdings auch von weiteren Arbeitsmarktindikatoren (bspw. Löhne, Dauer der Arbeitslosigkeit u.a.m.) sowie von möglichen Revisionen ab.
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