Konjunktursignale der nächsten Tage
Nach schwachen Vorgaben aus Deutschland und Frankreich dürfte sich die am Montag zu veröffentlichende wirtschaftliche Stimmung in der Eurozone (Economic Sentiment) leicht verschlechtern. Schwächer als im Vormonat sollte sich am Dienstag auch die Inflation in der Eurozone zeigen. Dagegen wird der starke Beschäftigungsaufbau in den USA weitergehen (Donnerstag) und der US-Notenbank ein weiteres Argument für die Zinswende zu geben.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-06-26 Wochenvorschau
Montag: Euroland befindet sich auch im zweiten Quartal auf einem soliden Wachstumspfad. Dies dürfte das Economic Sentiment der EU-Kommission im Juni bestätigen. Die gute Entwicklung in den Vormonaten ist gegenwärtig allerdings schwer zu übertreffen. Dafür fehlen die Impulse, und die verschärfte Griechenland-Krise könnte durchaus mehr belastet haben als in den Vormonaten. Unter dem Strich sollte es selbst bei einem leichten Rückgang im Juni dafür ausreichen, dass das Wirtschaftsvertrauen in Euroland im Durchschnitt des zweiten Quartals den höchsten Wert seit vier Jahren erreicht.
Dienstag: Die Inflationsrate in Euroland dürfte im Juni wieder leicht auf 0,2 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sein. Denn zum einen sind die Preise einiger Energiegüter wie Heizöl und Diesel zuletzt gesunken. Zum anderen erwarten wir in der Abgrenzung ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ebenfalls einen Rückgang der Jahresrate auf 0,8 %. Zwar verdichten sich die Anzeichen, dass die Abwertung des Euros mittelfristig zu einer höheren Kerninflation führen wird. Ihr jüngster Anstieg beruhte jedoch vor allem auf ungewöhnlich starken Schwankungen einiger saisonabhängiger Preise. Er sollte sich daher teilweise wieder zurückbilden.
Donnerstag: Die US-Notenbank Fed steht unmittelbar vor ihrer ersten Leitzinserhöhung seit 2006. Entscheidend dafür ist neben der Entwicklung von Inflation und Konjunktur die des US-Arbeitsmarkts. Hier stagnierte die Arbeitslosenquote seit Februar bei rund 5,5 %. Dies sollte allerdings nicht als Schwächesignal interpretiert werden. Denn zeitgleich haben sich mehr Personen am Arbeitsmarkt zurückgemeldet, von denen nicht alle sofort einen Job gefunden haben. Diese Entwicklung dürfte sich erfahrungsgemäß wieder zurückbilden und somit einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote nach sich ziehen. Das „droht“ nun im Juni, wodurch die Leitzinswende im Juli wahrscheinlicher würde.
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