Konjunktursignale der nächsten Tage
Das Thema Griechenland dominiert die kommende Woche, ganz sicher aber den Montag. Es wird nicht nur das Ergebnis des Referendums über die Reformpolitik veröffentlicht, sondern auch der Sentix Konjunkturindex, der von den Ereignissen rund um das Referendum negativ beeinflusst worden sein sollte. Am Mittwoch werden die Protokolle der US-Notenbank veröffentlicht, von denen man sich weitere Einblicke über den möglichen Beginn der Zinswende erhofft. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-07-03 Wochenvorschau
Sonntag, 5. Juli: Griechenlands Ministerpräsident Tsipras hat der Bevölkerung empfohlen, beim Referendum gegen die von den internationalen Gläubigern geforderten Reformen zu stimmen. Auf diese Weise will er die Eurogruppe und den IWF zu weiteren Zugeständnissen drängen. Wir glauben jedoch nicht, dass dieses Kalkül aufgehen wird. Vielmehr dürfte ein „Nein“ die Verhandlungen für einige Zeit zum Stillstand bringen und das Risiko eines Staatsbankrotts erhöhen. Umgekehrt wären mit einem „Ja“ Griechenlands Probleme zwar noch nicht gelöst. Jedoch würde die Aussicht auf weitere Finanzhilfen zunehmen und unter Umständen auch das Ende der SYRIZA-geführten Regierung einläuten.
Montag: Seit einiger Zeit sinken die Stimmungs-indikatoren in der Eurozone. Das ist allerdings weniger der aktuellen konjunkturellen Entwicklung geschuldet als vielmehr der zunehmenden Eskalation der Griechenlandkrise. Diese dürfte mit dem Referendum über den Reformkurs am Sonntag ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Nach den jüngsten Umfragen liegen die Lager der Reformgegner und -befürworter gleichauf. Die Ungewissheit über den Ausgang des Referendums und die möglichen Folgen eines „Nein“ zu den Reformen dürfte die Stimmung der Finanzmarktanalysten weiter belasten. Wir erwarten daher einen Rückgang des sentix Konjunkturindex im Juni.
Mittwoch: Der makroökonomische Rahmen in den USA rechtfertigt zunehmend steigende Leitzinsen. Worauf die US-Notenbanker warten, bevor sie die Leitzinswende einläuten, das könnten uns die Minutes der Fed zum Zinsentscheid von Juni näherbringen, die mehr Details zur Diskussion der FOMC-Mitglieder offenlegen. Fed-Chefin Yellen deutete bereits in der Pressekonferenz zum Juni-Zinsentscheid an, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt nur wenig verbessern müsste, um eine Leitzinswende zu beschließen. In den jüngsten Reden der FOMC-Mitglieder gab es allerdings keine Hinweise darauf, dass sie den Zinsentscheid Ende Juli als Termin für die Leitzinswende ins Auge fassen. Damit rückt der September-Termin stärker in den Fokus. ______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp