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Konjunktursignale der nächsten Tage

12. Juli 2015

Die ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag und die EZB-Ratssitzung am Donnerstag werden sicherlich maßgeblich von den Ereignissen rund um Griechenland geprägt werden. Dazwischen wird am Mittwoch das chinesische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal veröffentlicht.

Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-07-10 Wochenvorschau

1Dienstag: Hellas! Bislang reagierten die Investoren noch gelassen auf die sich zuspitzende Griechenlandkrise. In der Umfrage bei sentix stiegen die Konjunkturerwartungen sogar an – allerdings nur die der privaten Investoren. Angesichts des in den letzten Wochen wahrscheinlicher gewordenen Austritts Griechenlands aus der Währungsunion und der daraus resultierenden Unsicherheit ist im Juli auch bei den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland eine weitere Abwärtsbewegung zu erwarten. Dass sie nicht dramatisch ausfällt, liegt an den weiterhin guten Rahmenbedingungen für die deutsche Konjunktur.

 

2Mittwoch: Der Kurseinbruch am chinesischen Aktienmarkt hat zu neuen Wachstumsängsten geführt. Die Regierung hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Märkte zu stabilisieren, und wir gehen davon aus, dass dies auch gelingen wird. Die Vermögensverluste und die allgemeine Verunsicherung dürften aber zumindest noch für die nächsten Wochen die Wirtschaft belasten. Als Reaktion erwarten wir verstärkte Bemühungen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums seitens der Regierung. Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen dürfte auch durch die BIP-Zahlen zum zweiten Quartal unterstrichen werden. Wir erwarten einen Rückgang des Wirtschaftswachstums von 7,0 % auf 6,8 %.

3Donnerstag: Unabhängig davon, wie die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern am Wochenende ausgehen, dürfte dies auch das beherrschende Thema der EZB-Ratssitzung werden. In verschiedenen Kommentaren hat die EZB ihre Bereitschaft unterstrichen, bei Bedarf alle im Rahmen ihres Mandats verfügbaren Instrumente zu nutzen. Präsident Draghi wird auf der Pressekonferenz daher potenzielle Ansteckungseffekte auf die Finanzmärkte anderer Eurostaaten beurteilen und die sich daraus ergebenden Abwärtsrisiken für die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum einschätzen müssen. ______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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