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Konjunktursignale der nächsten Tage

17. Juli 2015

Wann kommt die Zinswende? Diese Frage wird nicht nur in den USA, sondern auch im Vereinigten Königreich diskutiert. Die Protokolle der vergangenen Sitzung der Bank of England, die am Mittwoch veröffentlicht werden, geben Einblicke in das Abstimmungsveralten der Mitglieder des geldpolitischen Komitees. Am Freitag werden in den großen Wirtschaftsregionen, darunter auch China und Euroland, die Schnellschätzungen der Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht.

Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-07-17 Wochenvorschau

1Mittwoch: Der Gouverneur der Bank of England (BoE) Marc Carney sagte kürzlich, dass in Großbritannien die Leitzinswende näher rücke. Somit dürften die Minutes der BoE zu ihrem letzten Zinsentscheid offenlegen, dass bereits im Juli einige der Mitglieder des neunköpfigen geldpolitischen Komitees für eine Leitzinserhöhung gestimmt haben. Obwohl die Inflationsrate derzeit energiepreisbedingt noch bei 0 % liegt, sendet der britische Arbeitsmarkt Signale für aufkommenden Inflationsdruck: In den vergangenen vier Monaten ist das Lohnwachstum um einen Prozentpunkt gestiegen. Die erste Leitzinserhöhung erwarten wir ab dem Schlussquartal dieses Jahres.

2Freitag: Die chinesische Konjunktur hat sich im zweiten Quartal gefangen. Das Bruttoinlandsprodukt ist mit 7,0 % im Vergleich zum Vorjahresquartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Doch die Vorzeichen für den Start ins neue Quartal stehen nicht besonders gut, denn der Aktienmarkt ist seit Mitte Juni massiv eingebrochen. Wir gehen davon aus, dass dies zu erhöhter Verunsicherung bei den Unternehmen geführt hat. Wir prognostizieren daher, dass der von Caixin veröffentlichte Flash-PMI für das verarbeitende Gewerbe im Juli von 49,4 auf 49,2 Punkte gesunken ist. Allerdings dürfte es der Regierung durch ihre massiven Eingriffe gelingen, die Aktienkurse in den kommenden Wochen zu stabilisieren.

3Freitag: Eine weitere Stimmungsverbesserung in Euroland ist gegenwärtig schwierig. Dies liegt vor allem an der guten Entwicklung in den Vormonaten. Darüber hinaus fehlen die starken Impulse, um die Stimmung in der Wirtschaft weiter zu verbessern. Zudem könnte die Griechenland-Krise kleinere Bremsspuren hinterlassen haben. Dies dürften auch die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitenden Gewerbe und die Dienstleister im Juli zum Ausdruck bringen. Beide Teilindizes hatten im Juni ihren bisherigen Jahreshöchststand erreicht. Der Einkaufsmanagerindex der Dienstleister erreichte im Durchschnitt des zweiten Quartals sogar den höchsten Wert seit vier Jahren.

______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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