Franz Kotteder: Der große Ausverkauf. Wie die Ideologie des freien Handels unsere Demokratie gefährdet
„Neoliberales Schreckensbild“, „Diktatur der Konzerne“ oder „Staatsstreich im Weltmaßstab“ – Franz Kotteder, streitbarer Journalist der Süddeutschen Zeitung, fährt im Kampf gegen das Freihandelsabkommen TTIP schweres Geschütz auf. Glaubt man seinen düsteren Vorahnungen und Analysen, die sich unter anderem auf geleakte Verhandlungsdokumente stützen, dann ist die Wahl der Waffen gerechtfertigt: Freihandelsabkommen sind nach dieser Lesart nichts anderes als Ermächtigungsgesetze zugunsten multinationaler Konzerne, die pingeligen Verbrauchern ihren massenproduzierten Mist in den Rachen stopfen möchten.
Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Die polemische Schwarz-Weiß-Malerei der TTIP-Gegner hat schon Kritik auf sich gezogen. Allerdings muss man sich fragen: Gibt es auch gute Gründe für das Abkommen? Der SZ-Journalist Kotteder kann sie nirgends entdecken und bleibt dennoch optimistisch: Er hält es für unwahrscheinlich, dass die Politik sich freiwillig entmachten lässt und das Abkommen in der jetzigen Form ratifiziert. getAbstract empfiehlt sein Buch allen, die über die Chlorhühnchen-Debatte hinausreichende Informationen suchen. go to abstract
Über den Autor:
Franz Kotteder ist Redakteur und Reporter der Süddeutschen Zeitung und Autor von Sachbüchern zu gesellschaftspolitischen, ökologischen und kulturellen Themen. Er hat auch „Billig kommt uns teuer zu stehen“ verfasst.
Interessant!
Die Aussage “„Die Behauptung, um
auf einen Wachstums-
pfad zu gelangen, müs-
se sich eine Wirtschaft
so weit wie möglich
öffnen, scheint von
Wirtschaftshistorikern
widerlegt worden zu
sein.“
stellt wohl auch die Grundlage der aktuellen Freihandels-Initiativen wie TTIP in Frage.
Übrigens: Was die Entwicklung von Europa vs. China betrifft kam der Wirtschaftshistoriker Angus Maddision übrigens zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Relevant war damals wohl auch ein geradezu arrogantes Desinteresse an Innovationen.
Interessant!
Die Aussage „„Die Behauptung, um
auf einen Wachstums-
pfad zu gelangen, müs-
se sich eine Wirtschaft
so weit wie möglich
öffnen, scheint von
Wirtschaftshistorikern
widerlegt worden zu
sein.“
stellt wohl auch die Grundlage der aktuellen Freihandels-Initiativen wie TTIP in Frage.
Übrigens: Was die Entwicklung von Europa vs. China betrifft kam der Wirtschaftshistoriker Angus Maddision übrigens zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Relevant war damals wohl auch ein geradezu arrogantes Desinteresse an Innovationen.