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Konjunktursignale der nächsten Tage

11. Oktober 2015

Schwache globale Frühindikatoren und schwache Exportzahlen dürften weiter auf der Stimmung der Finanzmarktanalysten lasten. Am Dienstag werden die ZEW-Konjunkturerwartungen weiter sinken. Im Rest der Woche richtet sich der Blick auf die Inflation: Am Dienstag werden im Vereinigten Königreich und am Mittwoch in China gemeldet. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-10-09 Wochenvorschau

1Dienstag: Auch wenn die Stimmung der Unternehmen von der Schwäche der Schwellenländerkonjunktur weitgehend ungetrübt zu sein scheint, zeigen sich die Finanzmarktanalysten weiterhin besorgt. So verdüsterten sich die Lageeinschätzung und die Konjunkturerwartungen in der Sentix-Umfrage vom Oktober abermals. Die jüngsten Außenhandelsdaten – von den Bestellungen bis zu den Ausfuhren – scheinen diese skeptischere Sichtweise zu bestätigen. Vor diesem Hintergrund ist mit einer Eintrübung der ZEW-Konjunktur-erwartungen für Deutschland zu rechnen. Auch die Beurteilung der gegenwärtigen Konjunkturlage sollte zurückgenommen werden.

2Dienstag: Die britische Inflationsrate verharrt seit Jahresanfang um 0 %, so auch im September. Hauptgrund dafür sind die im Vergleich zum Vorjahr stark gesunkenen Energiepreise. Zudem sorgt das derzeit starke Pfund für niedrige importierte Inflation. Beides zusammen erklärt etwa drei Viertel der Abweichung vom Inflationsziel von 2 %. Wenn der Rückgang der Energiepreise aus der Zwölf-Monats-Berechnung der Inflation zum Jahreswechsel hin rausfällt, dürfte die britische Inflation Anfang 2016 schon bei 1 % liegen. Zu einem weiteren, langsamen Anstieg der Inflationsrate wird der zunehmende Lohndruck in UK beitragen. Den Zielbereich von 2 % dürfte die Inflation im Jahr 2017 erreichen.

3Mittwoch: Die chinesische Inflationsrate stieg im August auf 2,0 %, und damit auf den höchsten Stand seit zwölf Monaten. Ein weiterer Anstieg würde zwar das Inflationsziel der Regierung von 3 % für das laufende Jahr nicht gefährden. Doch die Entscheidung für neue Konjunkturhilfen könnte hierdurch erschwert werden. Wir erwarten allerdings, dass die Inflationsrate im September wieder auf 1,8 % fällt. In Kombination mit schwachen Wirtschaftsdaten und Erzeugerpreisen, die seit mittlerweile dreieinhalb Jahren sinken, dürfte das Bild einer Wirtschaft, die mit Überkapazitäten kämpft und Nachfrageimpulse benötigt, bestätigt werden.

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