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Konjunktursignale der nächsten Tage

7. Dezember 2015

Die kommende Woche steht im Zeichen der Produktionsdaten. Am Montag kommen erfreuliche Nachrichten hierzu aus Deutschland, am Freitag eher ernüchternde aus China. Dazwischen wird am Donnerstag die Bank of England ihren Zinsentscheid bekanntgeben. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2015-12-04 Wochenvorschau

1Montag: Das dritte Quartal war eine echte Enttäuschung für das deutsche produzierende Gewerbe. Es kam aber auch alles zusammen: Ungewöhnlich viele Ferientage und Werksferien in Deutschland und eine sehr schwache globale Nachfrage. Zumindest die bremsenden Ferieneffekte sind spätestens im Oktober zu Ende, und auch die Weltwirtschaft entfaltet wieder etwas mehr Zugkraft. So stiegen die Auslandsbestellungen um 1,8 % im Vergleich zum Vormonat an, die Auslandsumsätze in ähnlichem Ausmaß. Insgesamt stiegen die Industrie-umsätze sogar um über 2 %. Das alles sind gute Vorzeichen für die Produktion, für die wir im Vormonatsvergleich einen Anstieg von 0,9 % erwarten.

2Donnerstag: Die November-Projektionen der Bank of England (BoE) haben gezeigt, dass sich die BoE mit der Leitzinswende noch etwas Zeit lassen möchte. Wir erwarten die erste Leitzinserhöhung in Q2 2016. Die BoE möchte mehr Daten abwarten, um sich sicherer zu sein, dass die britische Inflationsrate trotz niedriger Rohstoffpreise und des starken Pfunds von derzeit Null Prozent ansteigen wird. Hierzu sollte der zunehmende Lohndruck am Arbeitsmarkt beitragen. Diese Einschätzung dürfte die BoE auch beim Zinsentscheid im Dezember beibehalten. Das Abstimmungsverhalten für die Leitzinswende dürfte noch unverändert 1:8 ausfallen, wenngleich mehrere Notenbanker in ihren Reden für baldige Leitzinsanhebungen plädieren.

3Samstag: Die Einkaufsmanagerindizes deuten darauf hin, dass sich die Dynamik im verarbeitenden Gewerbe Chinas im November nicht wesentlich beschleunigt hat. Eher besteht die Gefahr, dass sich das Wachstumstempo etwas verlangsamt hat. Wir erwarten, dass die Industrieproduktion im November gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % gestiegen ist, und damit ebenso mäßig wie im Oktober. Die Woche bringt weitere wichtige Monatszahlen aus China: Die Einzelhandelsumsätze dürften sich weiter gut entwickelt haben, da sie vom anhaltenden kräftigen Lohnwachstum profitieren. Die Jahresveränderungsrate von Exporten und Importen dürfte etwas gesunken sein, weil hier Basiseffekte wirken. ______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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