Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen Euroland-Konjunkturdaten im Vordergrund. Dazu gehören die Einkaufsmanagerindizes, der deutsche ifo-Index und das Economic-Sentiment der EU-Kommission. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-02-19 Wochenvorschau
Montag: Die Wirtschaftsstimmung in Euroland dürfte sich im Februar leicht eingetrübt haben. Darauf sollte der Einkaufsmanagerindex hinweisen. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Industrie als auch für den Teilindex der Dienstleister. Es gibt zahlreiche Gründe, die die Stimmung belastet haben könnten. Dazu gehören die jüngsten Finanzmarktturbulenzen, Konjunktursorgen über China und die USA sowie die Diskussion um einen möglichen Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU. Der Rückgang der wichtigsten Stimmungsindikatoren dürfte aber moderat bleiben. Denn die weiterhin niedrigen Energiepreise, die Euroschwäche und die EZB-Geldpolitik können die negativen Einflüsse noch kompensieren.
Dienstag: Turbulenzen an den Finanzmärkten, Sorgen über die Schwellenländer, ja sogar über die globale Konjunktur und die scheinbare Lähmung der EU – all das belastet nicht nur die Stimmung der Finanzmarktanalysten, sondern auch zunehmend die der Unternehmen. Wenn im Februar das deutsche ifo Geschäftsklima ein zweites Mal gesunken ist, dann ist das die Folge dieser sich zuspitzenden Wahrnehmung. Es gibt aber auch einen zweiten Grund, und der ist weniger dramatisch: Die Unternehmensstimmung war zuletzt – verglichen mit der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung – viel zu euphorisch. Damit ist der aktuelle Rückgang zunächst nichts anderes als eine Korrektur übertriebener Einschätzungen, angestoßen durch die aktuellen Entwicklungen.
Donnerstag: Wenn Mitglieder des EZB-Rats nach dem Erfolg der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen gefragt werden, verweisen sie regelmäßig auf niedrigere Kreditzinsen und günstigere Kreditbedingungen. Auch die tatsächliche Kreditvergabe in Euroland zeigte im vergangenen Jahr Anzeichen einer Belebung. Aber dann kam der Einbruch im Dezember. Allerdings ist das Jahresende immer gut für große Ausreißer bei den Kreditaggregaten, da Unternehmen in ihren Bilanzen eine möglichst geringe Verschuldung ausweisen wollen. Folglich rechnen wir schon für den Januar mit einer wieder nach oben gerichteten Kreditvergabe. Alles andere wäre ein Indiz dafür, dass Finanzmarktvolatilität und makroökonomische Unsicherheit die Wirkung der expansiven Geldpolitik beeinträchtigen.
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