Konjunktursignale der nächsten Tage
Alles steht im Zeichen der Notenbanken. Am Montag werden die US-Konsumentenpreise veröffentlicht, bevor am Mittwoch die US-Notenbank Fed über den Leitzins entscheidet. Einen Tag später richtet sich das Augenmerk dann auf den Zinsentscheid im Vereinigten Königreich. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-03-11 Wochenvorschau
Mittwoch: Die Inflationsrate der US-Konsumentenpreise dürfte im Februar nach vier Anstiegen in Folge wieder zurückgegangen sein. Verantwortlich hierfür sind einmal mehr die Energiepreise. Im Fokus steht jedoch die Preisentwicklung in der engeren, weniger schwankungsanfälligen Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie (Kerninflation). Hier gab es im Januar einen überraschend starken Preisanstieg gegenüber dem Vormonat. Begünstigt wurde dieser unter anderem durch zuvor ungewöhnlich schwache Preisanstiege. Somit ist die Chance hoch, dass sich die Preisentwicklung nun wieder normalisiert hat. Damit dürfte die Kerninflationsrate – bei einer Vormonatsveränderungsrate von 0,2 % – im Vorjahresvergleich bei 2,2 % gelegen haben.
Mittwoch: Die Fed dürfte bei ihrem Zinsentscheid im März keine Leitzinserhöhung vornehmen. Zwar haben sich die Makrodaten in den vergangenen Wochen in die von der Fed gewünschte Richtung entwickelt. Die vorliegenden Daten sprächen also für eine Anhebung. Allerdings war der Stress an den Finanzmärkten zuletzt sehr ausgeprägt, und erfahrungsgemäß lassen sich die FOMC-Mitglieder hiervon beeinflussen. Neben dem Statement werden von den FOMC-Mitgliedern auch neue Projektionen veröffentlicht. Vermutlich bleiben diese weitgehend unverändert. Statt bislang von vier Zinserhöhungen in diesem Jahr dürften die Projektionen nun von nur noch drei Schritten ausgehen.
Donnerstag: Im Februar hat die Bank of England (BoE) mit ihrer Inflationsprognose signalisiert, dass sie es mit der Leitzinswende angesichts eines noch unzureichenden Inflationsdrucks nicht eilig hat. Zwar herrscht am britischen Arbeitsmarkt fast Vollbeschäftigung, doch das Lohnwachstum zieht langsamer an als erwartet. Zudem wird die BoE jetzt auch das britische Referendum über die EU-Mitgliedschaft am 23. Juni abwarten wollen, bevor sie an der Zinsschraube dreht. Wir erwarten, dass die Briten für den Verbleib in der EU stimmen werden. In dem Fall und basierend auf zunehmendem Inflationsdruck rechnen wir mit der Leitzinswende der BoE erst in Q1/2017. Somit dürften die Notenbanker beim Zinsentscheid im März mit 9:0 für das Beibehalten des aktuellen Kurses stimmen.
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