Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen China-Konjunkturdaten und die US-Verbraucherpreise im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-04-08 Wochenvorschau
Donnerstag: Die US-Verbraucherpreise sorgten vor einem Monat für etwas Aufregung: In der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie stieg der Preisindex zum zweiten Mal in Folge um 0,3 % gegenüber dem Vormonat überraschend stark an. Auch die Unterteilung der sogenannten Kernrate nach Dienstleistungen und Gütern war interessant. Im Bereich der Dienstleistungen überstieg die Inflationsrate erstmals seit Herbst 2008 die 3 %-Marke und im Bereich der Güter erreichte die Inflationsrate zum ersten Mal seit Frühjahr 2013 wieder positives Terrain. Mit den März-Daten dürften die leicht angestiegenen Inflationssorgen wieder etwas gedämpft werden: Nach neun Anstiegen in Folge erwarten wir für die Kernrate mit 2,3 % eine unveränderte Jahresteuerung. Über alle Preise hinweg ist mit einem leichten Rückgang der Inflationsrate zu rechnen.
Freitag: Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes sind im März gestiegen. Nimmt man die kräftigen Infrastrukturinvestitionen und die Stabilisierung am Immobilienmarkt hinzu, sind die Sorgen um einen starken Rückgang des chinesischen Wirtschaftswachstums zumindest vorerst etwas in den Hintergrund getreten. Dennoch war die Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal insgesamt eher schwach. Allerdings dürfte ein positiver Basiseffekt helfen, die BIP-Wachstumsrate wie schon im Vorquartal bei 6,8 % yoy zu halten. Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf erwarten wir anhaltenden Abwärtsdruck auf das Wirtschaftswachstum und eine Zuwachsrate von 6,5 % für das Gesamtjahr.
Sonntag: Am 17. April treffen sich wichtige Ölproduzentenländer (OPEC und nicht-OPEC) mit dem Ziel der Festlegung einer Produktionsobergrenze zur Stabilisierung der Ölpreise. Ein Vortreffen gab es bereits Mitte Februar unter der Beteiligung von Saudi-Arabien, Russland, Venezuela und Katar. Die Wahrscheinlichkeit erscheint gering, dass jetzt tatsächlich eine verbindliche Einigung erzielt wird. Saudi-Arabien knüpft seine Bereitschaft mitzumachen an die Beteiligung des Iran. Der will sich jedoch nach der Befreiung von den Sanktionen keiner erneuten Beschränkung unterwerfen. Russlands Ölproduktion erreichte im März ein Rekordniveau. Der globale Ölmarkt wird nach wie vor von einem deutlichen Überangebot bestimmt, was auf den Ölpreisen lastet.
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