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Konjunktursignale der nächsten Tage

30. April 2016

Am Montag werden rund um den Globus Industrie-Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Neben den europäischen steht insbesondere der US-amerikanische Indikator im Fokus. Der chinesische Einkaufsmanagerindex folgt in der Nacht zum Dienstag. Die Woche klingt mit dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag aus. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-04-29 Wochenvorschau

1Montag: Dreimal in Folge ist zuletzt der nationale US-Ein­kaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe angestiegen. Unserer Einschätzung nach hat der Indikator zwar noch Potenzial weiter anzusteigen. Dies gilt aber eher auf Sicht der kommenden drei bis vier Monate. Im April hingegen dürfte der Stimmungsindikator einen leichten Rücksetzer machen. Von den fünf regionalen Fed-Indikatoren haben sich zwar im April drei gegenüber dem Vormonat verbessert. Die Anstiege waren aber wenig ausgeprägt. Zudem stammen die beiden Verschlechterungen aus den Distrikten Philadelphia und Richmond. Beide wiesen in der Vergangenheit im Vergleich zu den anderen drei Indikatoren einen engeren Zusammenhang mit dem ISM-Index auf.

2Dienstag: Der starke Anstieg der Einkaufsmanagerindizes im März hat dazu beigetragen, dass die Sorgen vor einem Einbruch der chinesischen Wirtschaft gesunken sind. Die Zahlen zur Industrieproduktion, zum Außenhandel und zur Investitionstätigkeit stützten in der Folge das Bild, dass sich die Wirtschaft nach einem sehr schwachen Jahresstart gefangen hat. Die Datenveröffentlichungen der kommenden zwei Wochen müssen zeigen, ob diese Andeutung eines Aufwärtstrends im April bestätigt wird. Der von Caixin veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist im März auf 49,7 Punkte gestiegen. Nach unserer Einschätzung ist damit – gemessen an der tatsächlichen Wirtschaftsdynamik – bereits ein hoher Wert erreicht. Wir erwarten daher im April einen leichten Rückgang auf 49,5 Punkte.

3Freitag: Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt ist seit längerem relativ hoch. Selbst konjunkturelle Schwächephasen haben hieran nicht viel geändert. Daher muss es nicht verwundern, dass trotz einer derzeit eher schwachen konjunkturellen Dynamik der Beschäftigungsaufbau weiterhin hoch bleibt. Vorliegende Frühindikatoren (Erstanträge, Stimmungswerte) deuten für April auf einen Zuwachs knapp unterhalb von 200.000 Stellen hin. Die langsam eintretende Entschleunigung der Beschäftigungsdynamik resultiert aus einem nur noch begrenzt verfügbaren Arbeitsangebot. Erkennbar ist dies an der Arbeitslosenquote, für die wir mit 4,8 % ein neues zyklisches Tief erwarten. Ein knappes Arbeitsangebot bei gleichzeitig hoher Arbeitsnachfrage dürfte mittelfristig die Lohndynamik beflügeln.

______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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