Konjunktursignale der nächsten Tage
Super-Thursday in England: Die BOE entscheidet über die Zinspolitik und veröffentlicht den Inflationsreport. Am Freitag wird die Schnellschätzung für das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2016 veröffentlicht. Etwas später am gleichen Tag erfolgt die Publikation der US-Einzelhandelsumsätze. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-05-06 Wochenvorschau
Donnerstag: Der Zinsentscheid der Bank of England (BoE) im Mai steht im besonderen Fokus: Wie immer zur Quartalsmitte wird die BoE ihre neuen makroökonomischen Prognosen im Rahmen ihres Inflationsberichts veröffentlichen und sie in einer Pressekonferenz erläutern. Dies ist die letzte Pressekonferenz vor dem britischen EU-Referendum am 23. Juni. Der makroökonomische Rahmen in UK lässt die Leitzinswende frühestens zum Jahreswechsel hin erwarten: Bei anhaltend starkem Arbeitsmarkt befindet sich die Inflation im langsamen Anstieg in Richtung des Zielwerts der BoE von 2 %, während sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Belastend wirkt auch das EU-Referendum: Die Stimmung der Unternehmen hat sich zuletzt deutlich eingetrübt, was ein schwaches Wirtschaftswachstum in Q2 andeutet.
Freitag: Nach der starken vorläufigen Schnellschätzung des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone im ersten Quartal sowie nach dem letzten Monatsbericht der Bundesbank ist es nun kein Geheimnis mehr, dass auch die deutsche Volkswirtschaft kräftig in das neue Jahr gestartet ist. Begünstigt durch einen milden Winter und gestützt durch eine robuste Konsumkonjunktur dürfte das Wachstum gut ½ % gegenüber dem Vorquartal zugelegt haben. Dabei sollte aber nicht übersehen werden, dass dieses Plus vor allem einem starken Januar (in Produktion und Einzelhandelsumsatz) zu verdanken war. Danach war nicht mehr viel zu holen. Damit sind auch die Startbedingungen für das zweite Quartal sehr verhalten. Man sollte daher mit einer Abkühlung rechnen.
Freitag: Ob die Fed bei ihrem Zinsentscheid im Juni die Leitzinsen erneut anhebt, hängt vor allem von den kommenden Konjunkturdaten ab. Vor diesem Hintergrund sind die US-Einzelhandelsumsätze im April von großem Interesse. Wir erwarten hier einen relativ kräftigen Anstieg im Vormonatsvergleich. Das deutliche Plus bei den Fahrzeugverkäufen, ein starker Anstieg der Benzinpreise und eine höhere Benzinnachfrage dürften zu einer starken Ausweitung der Einzelhandelsumsätze geführt haben. Klammert man hingegen Autohändler, Tankstellen, Baumärkte und Restaurants aus, dann verbleibt ein lediglich durchschnittlicher Umsatzgewinn, sodass sich die Wahrscheinlichkeit einer Leitzinserhöhung im Juni mit diesen Daten nicht wesentlich erhöhen dürfte.
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