Startseite > Chefökonom > Konjunktursignale der nächsten Tage

Konjunktursignale der nächsten Tage

25. Juni 2016

Nach der Brexit-Entscheidung fällt es schwer zur konjunkturellen Tagesordnung wieder überzugehen. Auf dieser stehen in der kommenden Woche die Verbraucherpreise Eurolands am Donnerstag sowie der japanische Tankan-Bericht und die chinesischen Industrie-Einkaufsmanagerindizes. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-06-24 Wochenvorschau

1Donnerstag: Mit 0,1 % im Vergleich zum Vorjahr dürfte die Inflation im Euroraum im Juni wieder in positives Terrain zurückgekehrt sein. Dazu beigetragen haben vor allem Preissteigerungen von Benzin, Diesel und Heizöl. In der Abgrenzung ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak erwarten wir zwar auch eine leichte Zunahme der Teuerung auf 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese reflektiert aber vor allem das Auslaufen saisonaler Störeinflüsse, nachdem das in diesem Jahr frühe Osterfest zu ungewöhnlich starken Schwankungen der Kerninflationsraten geführt hatte. Insofern dürften die Verbraucherpreiszahlen für Juni zum Ausdruck bringen, dass der allgemeine Trend des Preisauftriebs zuletzt zwar nicht weiter abgenommen hat, aber doch äußerst schwach geblieben ist.

2Freitag: Der Tankan-Bericht, eine umfassende Unternehmensbefragung der Bank of Japan, dürfte für das zweite Quartal eine weitergehende Stimmungseintrübung zeigen. Zwar war das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal erfreulich kräftig und auch für das zweite Quartal deuten die monatlich verfügbaren Konjunkturdaten eher einen Anstieg als eine Schrumpfung für das Bruttoinlandsprodukt an. Gleichwohl wertet die japanische Währung handelsgewichtet seit Monaten eher auf als ab, was die ohnehin nicht rosigen Exportperspektiven der großen Unternehmen weiter verdüstert. Zudem zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Wirtschaftsreformen von Ministerpräsident Abe nicht greifen.

3Freitag: Das Wirtschaftswachstum in China bewegt sich, gemessen an den jüngsten Indikatoren, am unteren Rand dessen, was noch mit dem Regierungsziel (6,5% bis 7%) vereinbar ist. Entsprechend hält sich die Regierung mit neuen Stimulierungsmaßnahmen zurück. Da auch vom Außenhandel keine neuen Impulse kommen, dürfte die wirtschaftliche Aktivität im Juni gegenüber dem Vormonat weitgehend stabil geblieben sein. Für den offiziellen Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe erwarten wir einen Wert von 50,0 Punkten, nach 50,1 im Mai. Der von Caixin veröffentlichte Index dürfte ebenfalls wenig verändert tendieren. Wir erwarten einen ganz leichten Rückgang von 49,2 auf 49,1 Punkte.

______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

%d Bloggern gefällt das: