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Konjunktursignale der nächsten Tage

29. Juli 2016

Zu Wochenbeginn blicken wir über den Atlantik auf die Entwicklung des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe. Ebenfalls aus den USA kommt am Freitag der wichtige Arbeitsmarktbericht für Juli. Zuvor werden aber die deutschen Industrieaufträge für Juni veröffentlicht. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-07-29 Wochenvorschau

1Montag: Zum Wochenbeginn werden weltweit die Einkaufsmanagerindizes (verarbeitendes Gewerbe) für Juli gemeldet. In vielen Fällen handelt es sich um die ersten Stimmungswerte nach dem Brexit-Votum. In den USA wird der nationale Einkaufsmanagerindex ISM veröffentlicht. Da dieser sehr spät im Monat erhoben wird, sind die ersten Auswirkungen vom Brexit schon beim Juni-Wert enthalten gewesen. Sie deuteten damals schon eine große Gelassenheit der Unternehmen an, die sich seither (mit Ausnahme von Stimmungswerten aus UK) auch in anderen Länder-Umfragen zeigte. Der von uns erwartete Rücksetzer beim ISM-Index hat daher auch keinen unmittelbaren Brexit-Bezug, sondern entspricht dem bekannten Muster einer leichten Korrektur nach starken Anstiegen.

2Freitag: Die Auftragseingänge der deutschen Industrie entwickeln sich seit geraumer Zeit leblos. Im April lagen sie auf dem Niveau, das sie schon im November des Vorjahres erreicht hatten. Seither folgt auf jeden Anstieg ein Rückgang und umgekehrt. Der Juni wäre folgerichtig wieder mit einem Anstieg an der Reihe. Und tatsächlich deuten zahlreiche Indikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes oder auch die Maschinenbauaufträge des VDMA darauf hin. Darüber hinaus könnten von der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA Impulse ausgehen. Traditionell werden auf solchen Messen größere Bestellungen von den Flugzeugherstellern gemeldet, die im gleichen Monat oder dem darauffolgenden in der Statistik auftauchen. Wir gehen von einem merklichen Anstieg der Industrieaufträge aus.

3Freitag: Nach zwei Monaten mit ungewöhnlichen Werten erwarten wir vom US-Arbeitsmarktbericht für Juli eher unauffällige Daten. Die bislang vorliegenden Frühindikatoren deuten einen Beschäftigungsaufbau von 160.000 Personen an. Dies läge nur geringfügig unterhalb des Jahresdurchschnitts (ca. 170.000 Stellen). Die Arbeitslosenquote, die sich in den beiden vergangenen Monaten gegenläufig zur Höhe des Beschäftigungsaufbaus entwickelt hat, dürfte nun wieder im Einklang hierzu auf 4,8 % fallen. Die Arbeitskräfteknappheit wird vermutlich in den kommenden Monaten zunehmend augenfällig werden. Die verschiedenen Frühindikatoren legen den Schluss nahe, dass schon im Juli die durchschnittlichen Stundenlöhne etwas kräftiger angestiegen sein sollten.

______________________________________________________________________________ http://www.dekabank.de/db/de/research/index.jsp

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