Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen Euroland-Konjunkturdaten u.a. die Einkaufsmanagerindizes und der deutsche Ifo-Index im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-08-19 Wochenvorschau
Dienstag: Bislang verkraftet Euroland die Brexit-Entscheidung der Briten ohne nennenswerte Turbulenzen an den Finanzmärkten und in der Realwirtschaft. Auch im August ist nicht mit einem Stimmungseinbruch unter den Unternehmern zu rechnen. Darauf dürften auch die Einkaufsmanagerindizes hindeuten. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex des verarbeitenden Gewerbes. Ein Signal für ein spürbares Anziehen der Wachstumsdynamik im dritten Quartal ist aber auch nicht zu erwarten. Denn die Unsicherheitsfaktoren sind nach wie vor zahlreich. Insbesondere die mühsame Regierungsbildung in Spanien sowie der ungewisse Ausgang des Verfassungsreferendums in Italien dürften auf die dortige Unternehmerstimmung drücken.
Donnerstag: Den erste Schock über das Brexit-Votum haben die deutschen Unternehmen verdaut: Ohne Anzeichen von Panik sank das ifo Geschäftsklima in der exportorientierten Industrie, während es von den robusten Binnenbranchen stabilisiert wurde. Im August sollte der positive Einfluss der inlandsorientierten Branchen weiter anhalten. Der erste Schreck der Industrie sollte zudem verdaut sein und die Erkenntnis um sich greifen, dass die Auswirkungen des Referendums auf Europa vorläufig noch recht begrenzt sind. Wir erwarten daher eine bessere Stimmung der Industrie und somit einen Anstieg des ifo Geschäftsklimas. Schon zwei andere Stimmungsindikatoren haben diese rückfedernde Entwicklung vorgemacht, nämlich die sentix- und die ZEW-Konjunkturerwartungen der Finanzmarktanalysten.
Freitag: Am Ende dieser Woche findet das jährliche Symposium der regionalen Fed Kansas in Jackson Hole statt und Fed-Präsidentin Janet L. Yellen hat sich mit einem Gastbeitrag angekündigt. Sie wird vermutlich das bisherige zögerliche Agieren der Fed erklären, sowie auf internationale Entwicklungen zu sprechen kommen. Da ihr Publikum weitgehend aus Ökonomen und Journalisten bestehen wird, kann mit einer Rede gerechnet werden, die sich stärker an theoretische Aspekte zum jüngsten Stand der geldpolitischen Forschungskenntnisse orientiert. Die Hoffnungen auf zusätzliche Erkenntnisse über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed werden wohl nicht erfüllt werden. Es wäre eine große Überraschung, wenn Yellen einen zeitnahen Zinsschritt in Aussicht stellen würde. Dies stünde im absoluten Gegensatz zum bislang verfolgten datenabhängigen Ansatz.
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