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Konjunktursignale der nächsten Tage

24. September 2016

Die Woche beginnt gleich mit einem Hochkaräter: Das ifo Geschäftsklima wird zeigen, wie es um die Stimmung der Unternehmen in Deutschland bestellt ist. Danach ist es erst einmal etwas ruhiger. Am Freitag folgen dann die Verbraucherpreise Eurolands und in der Nacht zum Samstag der chinesische Industrie-Einkaufsmanagerindex. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-09-23-wochenvorschau

1Montag: Ganz Deutschland rätselt über die Folgen des britischen Brexit-Votums. Tatsächlich scheint es das Exportgeschäft leicht zu bremsen. Doch verunsichert es auch die deutschen Unternehmen? Aus der Juli-Umfrage des ifo Geschäftsklimas konnte man Gelassenheit herauslesen, in die Augustumfrage wurde Verunsicherung hineininterpretiert. Allerdings halten wir die gestiegenen allgemeinen politischen Risiken für den entscheidenderen Faktor. Der September dürfte nun eine leichte Gegenbewegung nach oben bringen. Mehr scheint gegenwärtig nicht drin zu sein. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass das ifo Geschäftsklima sich seit Jahresbeginn auf einem bislang noch nicht gebrochenen Abwärtstrend befindet.

2Freitag: Die Schnellschätzung der Verbraucherpreise in Euroland dürfte im September einen relativ kräftigen Anstieg der Inflationsrate auf 0,5 % im Vorjahresvergleich ausweisen. Die wichtigsten Ursachen hierfür liegen im Bereich Energie. Zum einen wurden Benzin, Diesel und in geringerem Umfang auch Heizöl im Monatsvergleich teurer. Zum anderen tragen Basiseffekte zur höheren Inflation bei, denn im September letzten Jahres waren die Preise von Energiegütern rückläufig. Die Kerninflation dürfte ebenfalls wieder auf 0,9 % zunehmen. Für ihren Rückgang im August machen wir in erster Linie temporäre Einflüsse verantwortlich. Beispielsweise scheinen saisonbedingte Preiserhöhungen bei Bekleidung und Schuhen wegen des heißen Wetters etwas später eingesetzt zu haben als üblich.

3Samstag: Die Augustzahlen zu Industrieproduktion, Anlageinvestitionen und Einzelhandelsumsätzen Chinas haben im August positiv überrascht. Nimmt man die Datenrevisionen der Vormonate hinzu, ergibt sich nun das Bild einer seit Jahresbeginn weitgehend stabilen Konjunkturentwicklung, während der Trend bislang nach unten gezeigt hatte. Die Abwärtsrisiken für die zweite Jahreshälfte sind auch deshalb gesunken, weil die Kreditentwicklung noch immer robust ist. Was sich in den Zahlen jedoch nicht andeutet, ist ein kräftiger Aufschwung. So dürfte auch der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September nicht weiter zugelegt haben, nachdem es bereits im August zu einem Anstieg auf ein Jahreshoch von 50,4 Punkten gekommen war. Wir erwarten einen Wert von 50,3 Punkten.

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