Konjunktursignale der nächsten Tage
Die Stimmung der Finanzmarktanalysten steht zu Beginn der Woche im Vordergrund. Nach dem Sentix-Konjunkturindikator am Montag werden am Folgetag die ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht. Einblicke in das Innenleben der US-Notenbank Fed ermöglichen am Mittwoch deren Protokolle zum letzten Zinsentscheid. Am Freitag werden schließlich die chinesischen Inflationsdaten gemeldet. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-10-07-wochenvorschau
Dienstag: Die letzten zwei Wochen waren geprägt von deutlich positiven Konjunkturüberraschungen. Das zog sich durch wie ein roter Faden von der Veröffentlichung des ifo Geschäftsklimas über die Wirtschaftsstimmung in Europa, den globalen Einkaufsmanagerindex bis hin zu den deutschen Industrieindikatoren. Auch vom Aktienmarkt kamen zuletzt überwiegend positive Nachrichten. Alles in allem ist das ein Klima, das dazu führen sollte, dass die Finanzmarktanalysten ihre Konjunkturerwartungen für Deutschland im Oktober wieder nach oben schrauben – egal, ob es sich um die Umfrage von sentix (Veröffentlichung am Montag) oder vom ZEW (Veröffentlichung am Dienstag) handelt.
Mittwoch: Vom September-Zinsentscheid der Fed gingen höchst unterschiedliche Signale aus. Dem Statement ließ sich der Wille einer zeitnahen Leitzinsanhebung entnehmen. Die Projektionen stellten hingegen einen nochmals flacheren Leitzinspfad in Aussicht. Seit dem Zinsentscheid äußerten mehrere FOMC-Mitglieder den Wunsch, bei entsprechender Datenlage bereits beim nächsten Zinsentscheid Anfang November (und damit eine Woche vor der US-Wahl) eine Zinserhöhung zu beschließen. Dem Sitzungsprotokoll dürfte zu entnehmen sein, wie hierzu die Mehrheitsverhältnisse innerhalb des FOMC waren.
Freitag: Die Verbraucherpreise in China entwickeln sich stabil. Im August fiel die Inflationsrate auf 1,3 %, was vor allem auf den geringen Anstieg der Nahrungsmittelpreise zurückzuführen war. Für September erwarten wir einen Anstieg der Teuerungsrate auf 1,6 %, was aber überwiegend durch einen Basiseffekt zu erklären ist. Der Preisanstieg bleibt damit deutlich unter dem Regierungsziel von 3 %: Damit gibt er der Notenbank grundsätzlich Spielraum, die Geldpolitik weiter zu lockern. Wir gehen dennoch davon aus, dass die Leitzinsen in diesem Jahr nicht weiter zurückgenommen werden. Denn die Konjunktur hat sich wieder gefangen, und der Einlagensatz für ein Jahr liegt bereits bei niedrigen 1,5 %.
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