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Konjunktursignale der nächsten Tage

14. Oktober 2016

Wann kommt die Zinserhöhung in den USA? Etwas Aufschluss könnte die US-Inflationsrate am Dienstag geben. In der Nacht zum Mittwoch meldet die VR China als erstes Land das Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal. Keine Zinserhöhung steht beim Treffen des EZB-Rates am Donnerstag an. Interessant wird aber dessen Einschätzung der makroökonomischen Entwicklung sein. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-10-14-wochenvorschau

1Dienstag: Die Inflationsrate der US-Verbraucherpreise dürfte im September in der Gesamtrate einen Sprung nach oben gemacht haben und mit 1,5 % den höchsten Stand seit Oktober 2014 erreicht haben. Verantwortlich hierfür sind die Energiepreise. Bis zuletzt hatten sie die Inflation noch gebremst, jetzt treiben sie sie wieder nach oben. Der grundlegende Preistrend ist allerdings deutlich besser an der Kernrate (also ohne Lebensmittel und Energie) abzulesen. Nach einem überraschend starken Preisanstieg im August erwarten wir in dieser Abgrenzung einen unauffälligen Preiszuwachs sowie eine unveränderte Veränderungsrate von 2,3 %.

2Mittwoch: Die wichtigen monatlichen Konjunkturindikatoren wie Industrieproduktion, Anlageinvestitionen und Einzelhandelsumsätze zeigen für die vergangenen Monate eine weitgehend stabile Konjunkturentwicklung in China an. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts dürfte daher im dritten Quartal mit 6,6 % gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (6,7 %) geblieben sein. Die Wirtschaft liegt damit auf Kurs, das offizielle Wachstumsziel für das laufende Jahr von 6,5 % bis 7,0 % zu erreichen. Die schwache Entwicklung von Außenhandel und privater Investitionstätigkeit machen auch in den kommenden Quartalen hohe öffentliche Investitionen notwendig, um die Konjunktur zu stützen. Der angestrebte Umbau der Wirtschaft kommt nur langsam voran.

3Donnerstag: Die EZB hat sich noch nicht festgelegt, ob sie ihre Wertpapierkäufe über März 2017 hinaus fortsetzen wird. Stattdessen hat sie interne Komitees des Eurosystems beauftragt, die Regeln des Wertpapierkaufprogramms zu überarbeiten, um eine reibungslose Umsetzung sicherzustellen. Verschiedene Ratsmitglieder haben zu verstehen gegeben, dass sich die Arbeit dieser Komitees bis Dezember hinziehen wird, sodass auch für diese EZB-Ratssitzung im Oktober nicht mit Ankündigungen zur Dauer oder zur Zusammensetzung der Wertpapierkäufe zu rechnen ist. Zentrale Themen der Pressekonferenz werden daher vermutlich der wirtschaftliche Ausblick, die Wirksamkeit des geldpolitischen Instrumentariums sowie der Reformbedarf der Eurozone sein.

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