Konjunktursignale der nächsten Tage
Gleich zwei Mal geht der Blick in dieser Woche über den Atlantik: Am Mittwoch entscheidet die US-Notenbank über ihren Leitzins, am Freitag wird der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Zuvor aber sollte man am Montag der vorläufigen Schnellschätzung des Euroland-Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal Beachtung schenken. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-10-28-wochenvorschau
Montag: Das Brexit-Votum der Briten am 23. Juni dürfte sich nicht wie zunächst befürchtet negativ auf die Konjunktur in Euroland im dritten Quartal ausgewirkt haben. Wir rechnen mit einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und einem moderaten Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal. Dies deuten auch die wichtigsten Stimmungsindikatoren für Euroland an, die teilweise sogar über dem „Vor-Brexit“-Niveau liegen. Darüber hinaus zeigen die bereits vorliegenden Indikatoren aus den einzelnen Ländern eine breite Wachstumsbasis für die Wirtschaft der Europäischen Währungsunion. Nachdem im zweiten Quartal Italien und Frankreich keinen positiven Wachstumsbeitrag liefern konnten, dürften nun wieder alle vier großen Länder der EWU gemeinsam Wachstumsstützen gewesen sein.
Mittwoch: In den vergangenen Wochen haben mehrfach FOMC-Mitglieder ihre Präferenz für eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr geäußert. Bis zum Jahresende kommen hierfür nur noch zwei Fed-Zinsentscheide in Frage. Berücksichtigt man, wie knapp wohl die Entscheidung gegen eine Zinsanhebung beim letzten Zinsentscheid ausfiel, dann könnte man durchaus vermuten, dass bereits bei diesem Treffen im November eine Erhöhung vorgenommen werden könnte. Allerdings findet bei diesem Entscheid keine anschließende Pressekonferenz statt. Wir gehen daher davon aus, dass ein nahezu unverändertes Statement von der Fed veröffentlicht wird und die nächste Leitzinserhöhung erst im Dezember erfolgt.
Freitag: Eine Leitzinserhöhung der Fed beim Zinsentscheid im Dezember setzt voraus, dass vom US-Arbeitsmarkt zwischenzeitlich keine zu schlechten Daten gemeldet werden. Die bislang vorliegenden Frühindikatoren lassen darauf schließen, dass der Arbeitsmarktbericht für Oktober nicht wesentlich anders ausfällt als der des Vormonats: Der Beschäftigungsaufbau dürfte im Bereich von 160.000 Stellen liegen. Für die Arbeitslosenquote erwarten wir einen leichten Rückgang auf 4,9 % und für die durchschnittlichen Stundenlöhne einen monatlichen Anstieg um 0,3 %. Sollte der Arbeitsmarktbericht im Rahmen unserer Erwartungen ausfallen, dann würde dies für eine Leitzinserhöhung der Fed im Dezember sprechen.
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