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Konjunktursignale der nächsten Tage

5. November 2016

Das wichtigste Ereignis in der kommenden Woche ist natürlich die US-Präsidentschaftswahl in der Nacht zum Mittwoch: Trump oder Clinton, das ist eine Entscheidung mit großer Tragweite. Im Schatten dieses Ereignisses verblassen die deutschen Produktionsdaten am Dienstag und die chinesische Inflationsrate am Mittwoch. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-11-04-wochenvorschau

1Dienstag: Der Sommer war durch ein heftiges Auf und Ab der Produktion infolge der Schul- und Werksferien geprägt. Auf einen drastischen Rückgang im Juli folgte ein noch kräftigeres Plus im August. Im September dürften sich diese starken Bewegungen nun wieder auspendeln. Diese außerordentlichen Bewegungen wollen nicht so recht zu den Stimmungsindikatoren passen. Letztere zeigen eher mittelfristige Tendenzen auf und reagieren nicht auf derartige Mikrozyklen. Im September gehen wir von einem Rückgang der industriellen Erzeugung und einem Anstieg der Bauproduktion aus. In der Summe sollte sich die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe etwas verringert haben.

2Dienstag: Am 8. November sind in den USA ca. 220 Millionen Bürger aufgefordert, ihren nächsten US-Präsidenten zu wählen. Bis vor kurzem lag Hillary Clinton weit vor ihrem Konkurrenten Donald Trump. Doch dieser hat in den vergangenen Wochen eine historische Aufholjagd hingelegt. Der Wahlausgang ist daher aus heutiger Sicht vollkommen offen. Im Falle einer Wahl von Trump sind kurzzeitige stärkere Finanzmarktturbulenzen nicht auszuschließen. Denkbar ist zudem, dass in einzelnen Bundesstaaten die Wahlergebnisse so knapp ausfallen, dass diese vom jeweiligen politischen Gegner angezweifelt und womöglich sogar angefochten werden. Es besteht also noch nicht einmal Sicherheit darüber, ob am Mittwochmorgen tatsächlich der zukünftige US-Präsident feststeht.

3Mittwoch: Zwei Trends haben die Preisentwicklung in China in den vergangenen Monaten bestimmt: Erstens liegt der jährliche Anstieg der Verbraucherpreise recht konstant um die 2 %, was der Regierung Spielraum für eine Fortsetzung der lockeren Geld- und Fiskalpolitik gibt. Zweitens haben sich die Produzentenpreise stabilisiert, nachdem sie mehr als vier Jahre lang gesunken waren. Diese Stabilisierung wirkt sich positiv auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen aus. Beide Trends dürften sich im Oktober fortgesetzt haben. Für die Verbraucherpreise erwarten wir einen leichten Anstieg der Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr von 1,9 % auf 2,2 %. Bei den Produzentenpreisen dürfte der Preisanstieg deutlich über dem Oktoberwert von 0,1 % liegen.

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