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Konjunktursignale der nächsten Tage

18. November 2016

Stimmungsindikatoren in Euroland stehen in der kommenden Woche im Vordergrund: Am Mittwoch wird die Schnellschätzung der Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht, einen Tag später das deutsche ifo Geschäftsklima. Einen Blick in das Innenleben des letzten US-Zinsentscheids liefern am Mittwoch die Sitzungsprotokolle der Fed. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-11-18-wochenvorschau

1Mittwoch: Die Wirtschaft in Euroland hat im dritten Quartal trotz zahlreicher politischer Unsicherheitsfaktoren ihren moderaten Wachstumskurs fortgesetzt. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Konjunktur im vierten Quartal in die Knie gehen könnte. Dies dürften auch die Einkaufsmanagerindizes für den November bestätigen. Sowohl für den Teilindex der Industrie als auch für den Teilindex der Dienstleister rechnen wir lediglich mit einem leichten Stimmungsrückgang. Dieser Rückgang resultiert jedoch weniger aus einem „Trump-Schock“, sondern ist vielmehr eine Korrektur nach der sehr guten Entwicklung im Oktober. Damit könnten die Einkaufsmanagerindizes im vierten Quartal sogar ihre Jahreshöchstwerte erreichen.

2Mittwoch: In einer datenarmen Woche könnten die Sitzungsprotokolle der Fed zum Zinsentscheid Anfang November aus USA-Sicht das Highlight der Woche sein. Nach diesem Zinsentscheid haben die Amerikaner ihren neuen Präsidenten gewählt. Der überraschende Wahlausgang relativiert sicherlich den Informationsgehalt des Sitzungsprotokolls. Den jüngsten Aussagen von Fed-Präsidentin Janet L. Yellen vor dem Kongress in dieser Woche ließ sich eine hohe Bereitschaft für eine Leitzinserhöhung im Dezember entnehmen, zumal sie erstmals auf eine zunehmende Lohndynamik verwies. An den Kapitalmärkten wurden seit dem Wahlausgang die Erwartungen über den weiteren Leitzinspfad verhältnismäßig deutlich nach oben genommen. Die Sitzungsprotokolle dürften an dieser neuen Markteinschätzung kaum etwas ändern können.

3Donnerstag: In den vergangenen beiden Monaten hat sich die Stimmung der deutschen Unternehmen gemessen am ifo Geschäftsklima maßgeblich verbessert. Das lag vor allem an einem sprunghaften Anstieg der Geschäftserwartungen infolge sich aufhellender globaler Perspektiven. Nicht zuletzt wegen der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten dürfte sich dies im November etwas abgeschwächt haben. Mit seinem Sieg hatte man nicht gerechnet. Auch wenn auf Sicht von sechs Monaten noch keine handelsbeschränkenden Maßnahmen von ihm zu erwarten sind, so ist die ohnehin schon hohe politische Unsicherheit durch seine Wahl abermals gestiegen. Während es wohl mit den Geschäftserwartungen leicht abwärts geht, dürften die Lageeinschätzung und damit unterm Strich das gesamte Geschäftsklima im November gestiegen sein.

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