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Konjunktursignale der nächsten Tage

3. Dezember 2016

Das dominierende Ereignis in der kommenden Woche ist die Sitzung des Zentralbankrats der Europäischen Zentralbank, auf der über eine Verlängerung des Ankaufprogramms beratschlagt wird. Darum herum gruppieren sich am Mittwoch deutsche Produktionsdaten und am Freitag chinesische Inflationsdaten. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-12-02-wochenvorschau

1Mittwoch: Der Start der deutschen Volkswirtschaft ins Schluss­quartal 2016 ist gelungen. Mit einem starken Anstieg der Einzelhandelsumsätze wurde das Fundament für eine spürbar Beschleunigung der Konjunktur gelegt. In der kommenden Woche kommen u.a. die Novemberdaten für die Auftragseingänge und die Produktion. Nach schwachen Vormonatswerten sollten auch von diesen Indikatoren gute Nachrichten kommen. So be­richteten beispielsweise die Einkaufsmanager von einer gleichbleibend hohen Dynamik bei den Auftragseingängen und einer Beschleunigung bei der Produktion. Wir erwarten daher Impulse von der Industrieproduktion, die von guten Nachrichten der Bau­wirtschaft flankiert werden und die Produktion im produzierenden Gewerbe insgesamt zulegen lassen.

2Donnerstag: Auf der letzten EZB-Pressekonferenz wies Präsident Draghi darauf hin, dass die Ratssitzung im Dezember der geeignete Termin sei, um über die Zukunft des Wertpapier-kaufprogramms zu entscheiden. Denn der EZB werden sowohl neue makroökonomische Projektionen als auch Empfehlungen interner Komitees zur Durchführung der Wertpapierkäufe vorliegen. Wir gehen davon aus, dass die EZB die Politik der quantitativen Lockerung für weitere sechs Monate bis September 2017 fortsetzen wird. Die Notenbanker betonten zuletzt, dass die Kerninflation noch keine Trendwende nach oben vollzogen habe und die wirtschaftliche Erholung nach wie vor ein wachstumsfreundliches finanzielles Umfeld voraussetze. Um weiterhin Anleihen kaufen zu können, wird die EZB auch Änderungen an den Regeln ihres Programms vornehmen müssen.

3Freitag: Die chinesische Inflationsrate hat sich in den vergangenen Monaten geradezu „vorbildlich“ entwickelt: Die Raten lagen in komfortabler Entfernung zur Nulllinie, sodass keine neue Deflationsdiskussion aufkommen konnte. Gleichzeitig bestand aber auch in keiner Phase die Gefahr, das Inflationsziel von 3 % nach oben zu verfehlen. Zwar haben Preisanstiege bei Obst und Gemüse zuletzt zu leicht erhöhtem Preisdruck geführt, aber mit 2,1 % blieb die Inflationsrate im Oktober auf moderatem Niveau. Wir erwarten, dass die Rate im November nur leicht auf 2,2 % geklettert ist. Zwar ziehen die Preise für Vorleistungsgüter langsam an, doch nachlassendes Lohnwachstum dürfte verhindern, dass es bei Konsumgütern in den kommenden Monaten zu deutlich verstärktem Preisdruck kommt.

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