Konjunktursignale der nächsten Tage
Wieder einmal richten sich die Blicke in der kommenden Woche auf eine Zentralbank: Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed ihren vor einem Jahr aufgenommenen Zinserhöhungskurs wieder aufnehmen. Zuvor werden am Dienstag die chinesischen Produktionsdaten für November gemeldet. Am Donnerstag stehen schließlich die Schnellschätzungen für die Euroland-Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-12-09-wochenvorschau
Dienstag: Die chinesische Industrieproduktion wächst seit April dieses Jahres stabil mit Jahresveränderungsraten zwischen 6,0 % und 6,3 %. Dies dürfte auch im November der Fall gewesen sein (DekaBank-Prognose: 6,0%). Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe zeigen für den vergangenen Monat ein unverändert solides Wachstumstempo an. Gedämpft wird die Entwicklung durch diejenigen Sektoren, in denen vorhandene Überkapazitäten zurückgefahren werden sollen, das sind vor allem Kohle und Stahl. Überdurchschnittlich stark wachsen dagegen Branchen, die technisch hochwertige Güter produzieren, beispielsweise Automobile oder IT-Produkte. Diese uneinheitliche Entwicklung ist Teil des angestrebten Strukturwandels.
Mittwoch: Es gilt sowohl unter den Marktteilnehmern als auch unter den Volkswirten als nahezu sicher, dass die US-Notenbank Fed bei ihrem letzten Zinsentscheid in diesem Jahr eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte beschließen wird. Der Blick richtet sich daher auf den Ausblick. Vermutlich werden die Projektionen der FOMC-Mitglieder in den Bereichen Wirtschaftswachstum und Inflation marginal nach oben revidiert. Eine Überraschung wäre es aber, wenn sich der Ausblick für den weiteren Leitzinspfad nach oben verändern würde. Denn bislang erwarten die FOMC-Mitglieder für 2017 zwei Leitzinsschritte. Eine Erhöhung ließe Spekulationen darüber zu, dass die Fed bereits im März kommenden Jahres den nächsten Zinsschritt vornimmt. Der Renditeanstieg der vergangenen Wochen würde sich in diesem Fall unvermindert fortsetzen.
Donnerstag: Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Stimmung in der Wirtschaft in Euroland – gemessen am Einkaufsmanagerindex – zeigte sich im Jahresverlauf robust gegenüber den zahlreichen politischen Unsicherheitsfaktoren. Dies dürfte auch im Dezember der Fall gewesen sein. Vielmehr könnte zum Jahresschluss sogar ein Jahreshoch erreicht worden sein – sowohl beim Teilindex der Dienstleister als auch beim Teilindex der Industrie. Selbst das Nein der Italiener zur Verfassungsreform sollte kein Hindernis dafür gewesen sein, nachdem bereits das Brexit-Votum der Briten, der unerwartete Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen und die elfmonatige Suche nach einer neuen spanischen Regierung den Stimmungsaufschwung nicht aufhalten hatten können.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de