Konjunktursignale der nächsten Tage
Nach den letzten politischen Turbulenzen wird sich am Montag im ifo Geschäftsklima zeigen, ob und wie die Unternehmen darauf reagieren. Am Mittwoch entscheidet dann die schwedische Zentralbank über die weitere Zinspolitik. Die US-Inflation gemessen am Konsumdeflator wird schließlich am Donnerstag zu beobachten sein. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2016-12-16-wochenvorschau
Montag: Bislang haben die politischen Beben in den USA und Europa keine Spuren in der Unternehmensstimmung in Deutschland hinterlassen. Im Dezember zeigten sich allerdings erste Anzeichen der Verunsicherung bei den Umfragen unter den Finanzmarktanalysten. Erfahrungsgemäß reagieren diese aber stärker als die Unternehmen. Zudem gestaltet sich das vierte Quartal aus Sicht der Industrie recht gut, worauf auch der Einkaufsmanagerindex hindeutete. Hier spielen vor allem die anziehende Weltkonjunktur, und ein wenig auch die Euroabwertung eine Rolle. Alles in allem dürfte das ifo Geschäftsklima zum Jahresschluss stagnieren.
Mittwoch: Die schwedische Notenbank dürfte noch bis Anfang 2019 an ihre geldpolitischen Kurs festhalten. Die Negativzinspolitik der Riksbank, die die Krone gegenüber dem Euro schwächt, trägt Früchte: Das Wirtschaftswachstum in Schweden ist stark, der Arbeitsmarkt befindet sich bereits nahe der Vollbeschäftigung, und der Inflationsdruck nimmt in Richtung des Zielwerts von 2 % zu. Wir erwarten, dass sich die Riksbank weiterhin an den Expansionsgrad der EZB anpassen wird, um die Krone gegenüber dem Euro schwach zu halten. Bei ihrem Zinsentscheid im Dezember dürfte sie ihren Leitzins unverändert bei -0,50 % belassen. Allerdings dürfte sie ihre Staatsanleihekäufe bis ins nächste Jahre verlängern – analog zur jüngsten Verlängerung des Wertpapierankaufprogramms der EZB bis Ende 2017.
Donnerstag: Die US-Notenbank Fed hat mit der Anhebung ihrer Leitzinsprojektionen für 2017 beim jüngsten Zinsentscheid die Spekulationen über eine Leitzinserhöhung im März 2017 eröffnet. Kommen die Makrodaten hinreichend stark, dann lässt sich nun solch ein Schritt nicht mehr ausschließen. Entscheidend wird hierfür sein, wie die Daten vom Arbeitsmarkt und von der Inflation in den kommenden Wochen ausfallen. Das wichtigste Preismaß der Fed ist der Deflator der privaten US-Konsumausgaben in der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie. Dessen Jahresrate dürfte im November mit 1,7 % im Vergleich zum Vormonat nicht weiter angestiegen sein. Der Handlungsdruck für die Fed dürfte hierdurch nicht weiter zunehmen.
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