Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der EZB-Zinsentscheid und Daten aus China im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-01-13-wochenvorschau
Mittwoch: Die Inflation ist zumindest in den USA auf dem Vormarsch. Dank gesunkener Energiepreise hatte die Inflationsrate der Verbraucherpreise seit Mitte 2014 kontinuierlich unterhalb von 2 % gelegen ‑ also der Zielmarke der Fed. Im Februar vergangenen Jahres fanden die Energiepreise ihren Tiefpunkt und steigen seither fast jeden Monat an. Dies war auch im Dezember der Fall. Der Energiepreisanstieg dürfte dazu beitragen, dass nun die Inflationsrate wieder oberhalb von 2 % landen wird. Klammert man Lebensmittel und Energie aus, dann ändert sich bislang wenig bei der Inflationsentwicklung. Nach 2,1 % im Vormonat dürfte nun wieder eine 2,2 % gemeldet werden.
Donnerstag: Auf der Pressekonferenz zur EZB-Ratssitzung dürfte Präsident Draghi ein freundlicheres Bild von der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum zeichnen. Er wird aber auch hervorheben, dass der starke Anstieg der Inflation im Dezember die EZB nicht überrascht habe und zudem in erster Linie auf dem wieder höheren Ölpreis beruhte. Daher dürfte Draghi den zugrundeliegenden Preisauftrieb weiterhin als gedämpft bezeichnen und damit die angekündigte Fortsetzung der Wertpapierkäufe bis Ende 2017 rechtfertigen. Darüber hinaus dürfte auf der Pressekonferenz noch einmal die Lockerung der Regeln des Ankaufprogramms thematisiert werden. Eine zentrale Frage ist dabei, in welchem Ausmaß Käufe bei Renditen unterhalb des Einlagensatzes getätigt werden sollen.
Freitag: Die bislang veröffentlichten Konjunkturdaten deuten auf eine stabile Entwicklung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal hin. Wir erwarten, dass die Zuwachsrate wie schon in den drei Vorquartalen bei 6,7 % im Vergleich zum Vorjahresquartal gelegen hat. Die Einkaufsmanagerindizes zeigen an, dass die Dynamik auch im Dezember nicht nachgelassen hat, sodass die Wirtschaft mit Schwung ins neue Jahr starten dürfte. Das kräftige Kreditwachstum im Dezember spricht für eine anhaltend hohe Investitionstätigkeit, wodurch der Ausblick einer stabilen Konjunkturentwicklung gestützt wird. Für 2017 erwarten wir ein fast unverändert starkes Wirtschaftswachstum von 6,6 %.
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