Konjunktursignale der nächsten Tage
Die letzten deutschen Daten für das vierte Quartal werden in dieser Woche gemeldet: Neben den Auftragseingängen und dem Außenhandel ist das insbesondere die Produktion im produzierenden Gewerbe am Dienstag. Am gleichen Tag werden die chinesischen Devisenreserven bekanntgegeben. Am Mittwoch schließlich gibt der OECD-Frühindikator Auskunft über den Zustand der Weltkonjunktur. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-02-03-wochenvorschau
Dienstag: Nach schwachen Novemberdaten sollten im Dezember wieder bessere Nachrichten aus der Industrie kommen. Das zuletzt stark schwankende Pendel der Auftragseingänge schlägt wieder ins Positive aus. Mit einem Anstieg um rund 1 % gegenüber dem Vormonat sollten sich die Auftragsbestände wieder etwas ausweiten. Auch die Industrieproduktion legt vor diesem Hintergrund wieder ordentlich zu. Da aber die Bauproduktion sich von ihrer schwächeren Seite zeigt, verbleibt für das produzierende Gewerbe insgesamt „nur“ ein Produktionsplus von 0,7 % im Vergleich zum Vormonat. Damit deutet alles auf ein starkes Schlussquartal 2016 hin: Die Zuwachsrate des deutschen Bruttoinlandsprodukts dürfte deutlich über dem Potenzialwachstum gelegen haben.
Dienstag: Die chinesischen Devisenreserven sind in den vergangenen drei Jahren deutlich von rund 4 Bio. US-Dollar auf knapp über 3 Bio. US-Dollar gefallen. Hierin spiegeln sich die anhaltenden privaten Kapitalabflüsse wider, denen die Zentralbank durch Devisenmarktinterventionen entgegenwirken musste, um eine stärkere Abwertung des Renminbis zu verhindern. Der Rückgang der Reserven wurde durch die starke Aufwertung des US-Dollars noch verstärkt, weil ein Teil der chinesischen Devisenreserven in anderen Währungen denominiert ist, deren Wert in Dollar gerechnet zurückging. Aufgrund der jüngsten Dollar-Schwäche erwarten wir daher für Januar einen positiven Bewertungseffekt. Trotz anhaltender Kapitalabflüsse erwarten wir daher einen Anstieg der Devisenreserven von 3.010 Mrd. US-Dollar auf 3.030 Mrd. US-Dollar.
Mittwoch: Ungeachtet zunehmender protektionistischer Gefahren befindet sich die Weltwirtschaft derzeit im Aufwind. Sowohl realwirtschaftliche Indikatoren wie die globale Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze weisen eine zunehmende Dynamik auf. Der Composite Leading Indicator der OECD zeichnete diese Entwicklungen vorweg und dürfte vermutlich auch im Dezember weiter ansteigen. Nimmt man hingegen weitere Nicht-OECD-Länder hinzu, dann deutete sich zuletzt ein oberer Wendepunkt an. Vor diesem Hintergrund sind die Dezemberzahlen von Interesse. Der von uns anhand der Länderindizes berechnete globale Frühindikator der OECD hat gegenüber der weltwirtschaftlichen Entwicklung einen Vorlauf von ca. sechs Monaten.
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