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Konjunktursignale der nächsten Tage

5. März 2017

In der zweiten Wochenhälfte geht s Schlag auf Schlag: Am Mittwoch werden die deutschen Produktionsdaten für Januar verkündet, die einen merklichen Anstieg aufweisen sollten. Tags darauf sollte man sich die Pressekonferenz der EZB-Ratssitzungen und die Stabsprojektionen genauer betrachten. Zum Wochenausklang steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-03-03-wochenvorschau

grafik-3-1Mittwoch: Der Dezember bescherte dem deutschen produzierenden Gewerbe den stärksten Produktionsrückgang seit der globalen Finanzkrise. Der jüngste Rückgang war aber nicht auf eine weggebrochene Nachfrage zurückzuführen, sondern wohl auf einen Arbeitstageeffekt: Um über Weihnachten bei der Familie zu sein nahmen die Arbeitnehmer in großer Zahl Urlaub bis Neujahr, obwohl sie dafür vier Tage überbrücken mussten. Diese Produktionstage fehlten im Dezember. Der Januar bringt bei der Produktion den positiven Rückprall auf diese Entwicklung, allerdings gedämpft durch eine schwache Bauproduktion, denn der Januar war einer der kältesten seit Jahren.

grafik-3-2Donnerstag: Auf der Pressekonferenz zu dieser EZB-Rats-sitzung dürfte Präsident Draghi unterstreichen, dass die Ankündigung vom Dezember, die Wertpapierkäufe mindestens bis Ende dieses Jahres fortzusetzen, nach wie vor gerechtfertigt ist. Im Mittelpunkt der Diskussion werden die neuen makroökonomischen Projektionen des Mitarbeiterstabs der EZB stehen. Bundesbankpräsident Weidmann hat bereits angedeutet, dass er von deutlichen Aufwärtsrevisionen der vorhergesagten Inflation ausgeht. Draghi dürfte dem jedoch entgegenhalten, dass die Kernrate immer noch gering ist und eine nachhaltige Zunahme der Inflation daher noch nicht gesichert sei. Dies würde den Eindruck erhärten, dass die EZB einem geldpolitischen Kurswechsel noch nicht wesentlich näher gekommen ist.

grafik-3-3Freitag: Kurz vor dem Zinsentscheid der Fed Mitte des Monats wird noch ein US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Die bislang vorliegenden Frühindikatoren deuten eine erneut gute Entwicklung an. Der von uns für Februar erwartete Beschäftigungsaufbau von 200.000 Personen entspricht nahezu dem Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate. Neben den Frühindikatoren deuten auch die unüblich milden Temperaturen in weiten Teilen des Landes auf eine gute Arbeitsmarktentwicklung. Die Äußerungen von FOMC-Mitgliedern in dieser Woche lassen den Schluss zu, dass die Entscheidung einer Leitzinserhöhung im März im Prinzip bereits gefallen ist und nur ein extrem schwacher Arbeitsmarktbericht zu einem (erneuten) Umdenken der FOMC-Mitglieder führen könnte.

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