Konjunktursignale der nächsten Tage
Zwei echte Knaller stehen i der kommenden Woche an: Der Zinsentscheid der US-Notenbank und die Parlamentswahlen in den Niederlanden am Mittwoch. Dagegen verblasst die Veröffentlichung der deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-03-10 Wochenvorschau
Dienstag: Es läuft – gegenwärtig. Die konjunkturellen Frühindikatoren für die Welt, für Europa und für Deutschland ziehen spürbar an und versprechen in der nahen Zukunft eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Dies wird sich in der ZEW-Konjunkturlage für Deutschland widerspiegeln, die im März auf den höchsten Wert seit Sommer 2011 anstiegen wird. Auch die ZEW-Konjunkturerwartungen legen vor diesem Hintergrund zu. Hier dürften sich die befragten Finanzmarktanalysten aber vorsichtiger zeigen, denn mit den Protektionismusdrohungen aus den USA und den Populistengefahren in Europa wird die zukünftige Entwicklung unsicherer. Ein bescheidener Anstieg führt den Indikator auf ein neues Drei-Monats-Hoch.
Mittwoch: Der Ausgang der Parlamentswahl in den Niederlanden wird zwar eine Erosion der Zustimmung zur EU als Wahlergebnis hervorbringen, aber eine unmittelbare Gefahr für den Euro wird daraus nicht erwachsen. Die bisherige Regierungskoalition gilt als chancenlos. Die rechtspopulistische Partei PVV unter der Führung von Geert Wilders, die den EU-Austritt anstrebt, wird als eine der stärksten Parteien aus der Wahl hervorgehen. Doch die PVV wird nicht in die Regierung kommen, weil weder die absolute Mehrheit, noch ein Koalitionspartner in Sicht ist. Das wahrscheinlichste Ergebnis wird eine (Minderheits-) Regierung aus bis zu fünf Parteien ohne Beteiligung der PVV sein, die erst nach mühsamen Koalitionsverhandlungen zustande kommen dürfte, wobei die Möglichkeit einer Neuwahl nicht ausgeschlossen werden kann.
Mittwoch: Die Fed wird sehr wahrscheinlich bei ihrem Zinsentscheid in der kommenden Woche die dritte Leitzinserhöhung in diesem Konjunkturzyklus beschließen. Hierauf deuten unmissverständliche Äußerungen von mehreren FOMC-Mitgliedern hin. Darüber hinaus dürfte das Statement zum Zinsentscheid im Vergleich zur vorherigen Version nur geringfügige Änderungen beinhaltet. Das Hauptaugenmerk gehört daher den Projektionen sowie der anschließenden Pressekonferenz von Zentralbankchefin Yellen. Korrekturbedarf nach oben besteht bei der Konjunktur- sowie der Inflationsprognose für dieses Jahr. Zudem ist nicht auszuschließen, dass die FOMC-Mitglieder statt bislang drei Zinsschritten im kommenden Jahr vier erwartet.
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