Konjunktursignale der nächsten Tage
Es steht eine etwas ruhigere Woche an, in der man am Montag auf die britischen Verbraucherpreise, am Donnerstag auf das letzte gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäft (TLTRO II) der Europäischen Zentralbank und am Freitag auf die Schnellschätzung der Euroland-Einkaufsmanagerindizes schauen sollte. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-03-17 Wochenvorschau
Dienstag: Die britischen Verbraucherpreise sind seit dem Jahreswechsel wie erwartet rasant gestiegen. Im Februar dürfte die Inflationsrate schon 2 % erreichen. Zum einen trägt die Energiepreiskomponente wieder positiv zur Inflation bei. Zum anderen ist es die starke Pfund-Abwertung seit Ende 2015, die nun auch die privaten Haushalte erreicht und ihren Warenkorb verteuert. Wegen des Brexit-Votums hat das Pfund gegenüber dem Euro in 2016 um 15 % abgewertet. Der Inflationsanstieg wird noch weitergehen, bis 2018 dürfte die britische Inflationsrate rund 3 % erreichen. Dies wird das reale Einkommen der privaten Haushalte mindern und somit ihren Konsum belasten. Infolgedessen wird sich das britische Wirtschaftswachstum während der Brexit-Verhandlungen 2017-2019 verlangsamen.
Donnerstag: Die EZB teilt das letzte gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäft des Typs TLTRO II zu. Während der erste Tender im Juni letzten Jahres vor allem aufgrund von Umschichtungen aus dem alten Programm TLTRO I ein Volumen von fast 400 Mrd. Euro erreichte, war die Nettonachfrage bei den beiden anschließenden Operationen deutlich geringer. Der letzte Tender könnte eine Größenordnung um 200 Mrd. Euro erreichen. EZB-Präsident Draghi betonte, dass keine Fortsetzung des Programms geplant ist. Das heißt, dieses Refinanzierungsgeschäft ist die vorerst letzte Gelegenheit zur langfristigen Mittelaufnahme. Die Erwartung, dass die Leitzinsen in den nächsten Jahren wieder ansteigen werden, macht den festen Zinssatz von 0,0 % bei einer Laufzeit von vier Jahren äußerst attraktiv.
Freitag: Die Konjunktur in Euroland hat den Schwung aus dem vierten Quartal mitgenommen. Bislang läuft das erste Quartal gut. Negative politische Schocks aus den USA oder auch aus Europa sind in den vergangenen Wochen ausgeblieben. Eine gute Stimmung in der Wirtschaft der Europäischen Währungsunion dürften für den März auch die Einkaufsmanagerindizes zum Ausdruck bringen. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex der Industrie. Ein leichter Rücksetzer bei den Einkaufsmanagerindizes sollte vor dem Hintergrund der starken Entwicklung in den Vormonaten als Verschnaufpause interpretiert werden und nicht als Stimmungsumschwung. Beide Teilindizes erreichten im Februar den höchsten Stand seit fast sechs Jahren.
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