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Konjunktursignale der nächsten Tage

22. April 2017

Am  Montag gibt das ifo Geschäftsklima über die Stimmungslage der Unternehmen Auskunft. Traditionell am Donnerstag trifft sich der EZB-Rat mit anschließender Pressekonferenz. Zum Wochenausklang werden die Wachstumszahlen für das erste Quartal in den USA, aber auch in Frankreich, Spanien, Belgien und Österreich bekanntgegeben. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-04-21 Wochenvorschau

Montag: Die Stimmungsindikatoren sind in ungeahnte Höhen vorgedrungen und signalisieren für Deutschland ein annualisiertes Wachstum von bis zu 5%. Jeder Konjunkturbeobachter wird zustimmen, dass hier eine Übertreibung vorliegt. Auch wenn das Ausmaß der angezeigten Konjunkturbelebung überzogen ist, die Richtung – nach oben – wird richtig angezeigt. Die neue ifo-Umfrage für April wird daher spannend. Wir erwarten, dass sich das ifo Geschäftsklima nur noch leicht verbessert. Dieser Anstieg resultiert nur aus einer Verbesserung der Geschäftserwartungen, denn die Lageeinschätzung ist schon weit vorausgeeilt. Damit dürfte das ifo Geschäftsklima nur noch 1,6 Punkte unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2010 notieren.

Donnerstag: Auf der Pressekonferenz zu dieser EZB-Rats-sitzung dürfte Präsident Draghi die zentralen Ankündigungen zur Geldpolitik wiederholen. So dürfte er bekräftigen, dass die Wertpapierkäufe bis Ende des Jahres im Volumen von 60 Mrd. Euro pro Monat fortgesetzt und die Leitzinsen voraussichtlich auch eine Weile darüber hinaus nicht angehoben werden. Allenfalls könnte Draghi die Möglichkeit erneuter Zinssenkungen nicht mehr erwähnen. Bei ihrem letzten Treffen am 9. März drängten einige Notenbanker zwar darauf, in den nächsten Monaten auch über den Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik zu sprechen. In den letzten Wochen hoben Draghi und andere wichtige Ratsmitglieder jedoch hervor, dass es noch zu früh sei, einen geldpolitischen Kurswechsel einzuleiten.

Freitag: Wie in den Jahren zuvor ist die US-Wirtschaft schwach in das Jahr gestartet. Wir erwarten für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal einen Anstieg um lediglich 0,7 % (ggü. Vorquartal, ann.). Das Bureau of Economic Analysis ist zwar bemüht, die Probleme mit der unzureichenden Saisonbereinigung zu beheben. Diese sind für den schwachen Jahresstart hauptverantwortlich. Das entsprechende Projekt ist aber für einen Zeitraum von drei Jahren angelegt, sodass sich Verbesserungen nur langsam zeigen werden. Im ersten Quartal dieses Jahres war die Konsumdynamik der privaten Haushalte enttäuschend schwach. Hingegen scheint die Investitionsdynamik nun endlich aufwärtsgerichtet zu sein. Vom Außenhandel und den Lagerinvestitionen sind leicht negative Wachstumsbeiträge zu erwarten.

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