Konjunktursignale der nächsten Tage
Am Mittwoch wird sich mit der Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts Eurolands zeigen, dass die Frühindikatoren zu viel Wachstum im ersten Quartal versprochen haben. Einige Stunden später wird der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bekanntgegeben. Die Woche kling mit dem US-Arbeitsmarktbericht für den April aus. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-04-28 Wochenvorschau
Mittwoch: Die Wirtschaft in Euroland hat sich bislang robust gegenüber der hohen politischen Unsicherheit gezeigt. Ob Brexit-Votum der Briten, die unerwartete Wahl eines Protektionismus-Befürworters zum US-Präsidenten oder das gescheiterte Verfassungsreferendum in Italien, nichts konnte den Aufschwung in der Europäischen Währungsunion im vergangenen Jahr ins Wanken bringen. Die Stimmungsindikatoren deuten diese Robustheit der Konjunktur mit ihrem Aufwärtstrend auch für das erste Quartal an. Euroland bleibt auf seinem Wachstumskurs. Entsprechend dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal auf einer breiten Länderbasis zugelegt haben.
Mittwoch: Nach der Leitzinserhöhung im März dürfte die US- Zentralbank Fed bei diesem Zinsentscheid keine Änderung an ihrem Leitzinsband von 0,75 % bis 1,00 % vornehmen. Diesmal gibt es keine neue Projektionen und auch keine Pressekonferenz von Janet Yellen. Diese gibt es nur bei jedem zweiten Zinsentscheid, und bislang wurden in diesem Zinserhöhungszyklus Anpassungen beim Zinsintervall nur bei Entscheiden mit anschließender Pressekonferenz vorgenommen. In den vergangenen Wochen sind die Diskussionen über den Beginn der Fed-Bilanzverringerung intensiver geworden. Es ist nicht auszuschließen, dass die Fed in ihrem Statement hinsichtlich ihrer Politik der Reinvestition von auslaufenden Anleihen eine Ergänzung vornimmt und hierdurch unterstreicht, dass diese Politik mittelfristig geändert werden könnte.
Freitag: Der US-Arbeitsmarktbericht für April dürfte einmal mehr ein positives Bild von der US-Wirtschaft zeichnen. Nach den witterungsbedingten Kapriolen in den beiden Vormonaten – übertrieben hoher Beschäftigungsaufbau im Februar und entsprechende Gegenbewegung im März – könnte der April ebenfalls etwas nach oben verzerrt gewesen sein. Mit Blick auf die tatsächliche Wirtschaftsdynamik und die niedrige Arbeitslosenquote dürften Beschäftigungszuwächse von über 200.000 Personen eigentlich nur eine Ausnahmeerscheinung sein. Tatsächlich deuten die vorliegenden Frühindikatoren aber weiterhin einen solch hohen Stellenzuwachs an. Überraschend deutlich sank im Vormonat die Arbeitslosenquote auf 4,5 %. Daher erwarten wir für den April einen leichten Anstieg auf 4,6 %.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de