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Konjunktursignale der nächsten Tage

13. Mai 2017

Diese Woche stehen der ZEW-Index für Deutschland und Wachstumsdaten für das erste Quartal aus Russland sowie Japan im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-05-12 Wochenvorschau

Dienstag: Die Party geht im Mai weiter – vorerst. Nachdem sich die Stimmung bei den Finanzmarktanalysten schon in der sentix-Umfrage verbessert hatte, ist nun auch bei den ZEW-Konjunk­turerwartungen mit einer weiteren Aufhellung zu rechnen. Anders als bei anderen Frühindikatoren ist der Abstand der ZEW-Konjunkturerwartungen zu vergangenen Höchstständen allerdings noch groß. Daher ist auch keine spürbare Entkopplung zur konjunkturellen Entwicklung feststellbar. Insbesondere die jüngsten Ereignisse wie der Sieg des moderaten Kandidaten Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen sind geeignet, um zu einer weiteren Stimmungsaufhellung beizutragen.

Mittwoch: Das russische Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal 2017 nach einer langen Rezession zum zweiten Mal in Folge wieder etwas gegenüber dem Vorquartal angestiegen sein. Zum Jahresanfang deutet sich zwar keine weitere Beschleunigung an, immerhin aber auch keine deutliche Abschwächung. Zwar hatte die Industrieproduktion zuletzt enttäuscht, dafür entwickelten sich die Einzelhandelsumsätze besser als zuvor. Grund hierfür war vor allem eine einmalige Rentenzahlung im Januar, die das reale Einkommen zum ersten Mal seit Ende 2015 ansteigen ließ. Bereits am Dienstag steht die Veröffentlichung der Bruttoinlandsprodukts-Zahlen in Tschechien, Polen und Ungarn auf dem Programm. Für alle drei Länder erwarten wir ein solides Wachstum.

Donnerstag: Seit Beginn des globalen Aufschwungs 2009 ist Japans Volkswirtschaft mehrfach in eine Rezession abgerutscht. Das Land schaffte es seither nicht, länger als vier Quartale in Folge einen Anstieg beim Bruttoinlandsprodukt zu erzielen. Diese Serie könnte nun mit dem von uns prognostizierten Zuwachs im ersten Quartal immerhin auf fünf Quartale erhöht werden. Zwar deuten schwache Einzelhandelsumsätze einen Rückgang der privaten Konsumausgaben an. Auch die Investitionsdynamik erwarten wir schwächer als im Quartal zuvor. Allerdings deuten monatliche Handelsdaten auf eine starke Exportdynamik hin. Diese dürfte Ergebnis des besseren globalen Wachstumsumfelds sowie eines zwischenzeitlich schwächeren Yens sein.

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