Konjunktursignale der nächsten Tage
In dieser Woche steht die Unternehmensstimmung im Fokus: Am Dienstag werden sowohl die Euroland-Einkaufsmanagerindizes als auch das ifo Geschäftsklima veröffentlicht. Von Interesse ist zudem das Treffen der OPEC am Donnerstag in Wien. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-05-19 Wochenvorschau
Dienstag: Das ging ja noch einmal gut in Frankreich! Mit Macron ist nun ein europafreundlicher, wirtschaftsliberaler, aber sicher auch fordernder Kandidat im Präsidentenamt. Die politische Unsicherheit ist damit deutlich gesunken. Die anstehenden Wahlen im Vereinigten Königreich, Österreich und Deutschland scheinen weitgehend kalkulierbar. Das sollte positiv sich auf die deutsche Unternehmensstimmung auswirken. Einzig der bislang einmalige Rückgang des Welt-Einkaufsmanagerindex könnte die Laune etwas trüben, aber auch er dürfte noch nicht als Trendwechsel interpretiert werden. Damit ist eine leichte Verbesserung des ifo Geschäftsklimas im Mai möglich. Doch die Luft ist unter dem Gipfel des Allzeithochs dünn geworden.
Dienstag: Die Stimmung bei den Unternehmen in Euroland hat in den vergangenen Monaten einen beachtlichen Höhenflug hingelegt. Dies gilt auch für den Einkaufsmanagerindex und seine zwei Teilkomponenten der Industrie und die Dienstleister. Selbst wenn die politischen Risiken für die europäische Wirtschaft nun nach den Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich deutlich zurückgegangen sind, ist für den Mai nicht mehr mit einem starken Anstieg bei den Einkaufsmanagerindizes zurechnen. Vielmehr deutet einiges auf eine Verschnaufpause hin. Ein leichter Rückgang würde weiterhin eine sehr gute Stimmung bei den Unternehmen zum Ausdruck bringen und einen anhaltenden robusten Aufschwung signalisieren.
Donnerstag: Am 25. Mai treffen sich die OPEC-Mitglieder, um über eine Verlängerung der bis Ende Juni geltenden Produktionskürzungsvereinbarung zu beraten. Die Ölminister aus Saudi-Arabien und Russland deuteten an, dass sie eine Verlängerung um neun Monate, also bis März 2018, unterstützen würden. Somit ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es zur Verlängerung kommt. Allerdings gehen wir davon aus, dass dies keine nachhaltige Verteuerung von Öl nach sich ziehen wird. Zum einen wirkt die Produktionsausweitung in Libyen entgegen, und auch in Nigeria gibt es Anzeichen für eine Erholung der Ölförderung. Beide Länder wurden aus der Kürzungsvereinbarung ausgenommen. Zum anderen steigt die US-Ölproduktion weiter kräftig. Mit 9,3 Mio. Barrels liegt sie nur noch knapp unter dem Höchststand von 9,6 Mio. Barrels im Juni 2015.
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