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Konjunktursignale der nächsten Tage

16. Juni 2017

Diese Wochen stehen Stimmungsindikatoren aus dem Euroraum im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-06-16 Wochenvorschau

Sonntag: Am 18. Juni folgt der zweite Wahlgang zur französischen Nationalversammlung. In die Stichwahl kommen alle Kandidaten mit mindestens 12,5 % der Stimmen in ihrem Wahl­kreis. Aus dem ersten Wahlgang ging das Wahlbündnis von Prä­sident Macron aus La République En Marche (LREM) und Mouvement démocrate (MoDem) mit 32 % als stärkste Kraft hervor. Der französische Präsident dürfte nach dem zweiten Wahlgang eine deutliche unterstützende Mehrheit an Abgeordneten in der Nationalversammlung auf sich vereinigen. Die rechtspopulistische Partei Front National (FN) mit der Spitzenkandidatin Marine Le Pen dürfte hingegen wegen des Mehrheitswahlrechts nur eine untergeordnete Rolle im Parlament spielen.

Donnerstag: Die mexikanische Zentralbank (Banxico) wird am Donnerstag entscheiden, ob sie dem Beispiel der Fed folgen wird und den Leitzins anhebt. Seit Ende 2015 hat Banxico den Leitzins um insgesamt 375 Basispunkte auf zuletzt 6,75 % angehoben. Die bisherige Straffung der Geldpolitik sollte die Inflationserwartungen stabilisieren. Zwar stieg die Inflationsrate im Mai aufgrund der Anhebung der regulierten Kraftstoffpreise und der höheren Nahrungsmittelpreise auf 6,2 % gegenüber dem Vorjahr und lag somit deutlich oberhalb des Inflationsziels von 3 %. Allerdings hielten sich die Inflationserwartungen zuletzt weitgehend stabil. Die Aufwertung des mexikanischen Peso gegenüber dem US-Dollar um 15 % seit Anfang des Jahres dürfte zudem zu einem Rückgang der Inflationsrate führen und eine weitere Leitzinsanhebung überflüssig machen.

Freitag: Die Luft für Stimmungsverbesserungen in Euroland ist dünn geworden. Dies gilt auch für den Einkaufsmanagerindex und seine zwei Teilindizes für die Dienstleister und die Industrie. Beide Teilindizes bewegen sich im Bereich der höchsten Niveaus der vergangenen sechs Jahre. Negative Impulse sind in den vergangenen Wochen allerdings auch ausgeblieben, sodass im Juni sowohl der Teilindex für Dienstleister als auch der für die Industrie nicht spürbar nachgegeben haben sollte. Vielmehr deutet sich für beide Teilindizes eine schwache Seitwärtsbewegung auf einem hohen Niveau an, die nach wie vor für eine sehr gute Stimmung bei den europäischen Unternehmen spricht und ein solides Wachstum in Euroland im zweiten Quartal zum Ausdruck bringt.

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