Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen Konjunkturdaten aus dem Euroraum und der Zinsentscheid der EZB im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier:2017-09-01 Wochenvorschau
Donnerstag: Die deutsche Wirtschaft hat ein gutes erstes Halbjahr hinter sich. Einen wichtigen Beitrag hat die deutsche Industrie liefern können. Im Juni allerdings war die deutsche Produktion im produzierenden Gewerbe überraschend und deutlich gesunken. Es war der erste Rückgang in diesem Jahr. Während die Energieproduktion zulegen konnte, kam die Belastung vom verarbeitenden Gewerbe und der Bauwirtschaft. Der Rückgang im Juni ist allerdings keine Trendwende. Auch im zweiten Halbjahr dürfte die Industrie wieder das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland spürbar unterstützen. Darauf deuten die vorliegenden Informationen aus der Industrie hin. Wir rechnen mit einem Anstieg der Produktion im Juli.
Donnerstag: EZB-Präsident Draghi hat zwar angekündigt, dass er und seine Ratskollegen im Herbst über Fragen des Ausstiegs aus der ultra-expansiven Geldpolitik sprechen wollen. Wir rechnen bei dieser EZB-Ratssitzung jedoch noch nicht mit konkreten Entscheidungen. Auf der Pressekonferenz könnte Draghi erstmals explizit darauf hinweisen, dass das monatliche Volumen der Wertpapierkäufe ab Januar nächsten Jahres flexibel und in Einklang mit den Inflationsaussichten angepasst wird. Er dürfte diese Botschaft allerdings mit einigen beruhigenden Aussagen kombinieren, zum Beispiel dass noch für lange Zeit ein wachstumsfreundliches finanzielles Umfeld notwendig sein wird, um das Inflationsziel nachhaltig zu erreichen, und dass die EZB den monetären Stimulus bei Bedarf auch wieder hochfahren könnte.
Donnerstag: Im vergangenen Jahr war der Rückgang der chinesischen Devisenreserven eine Hauptsorge der Finanzmärkte, da damit ein erhöhtes Risiko einer deutlichen Abwertung des chinesischen Renminbis verbunden wurde. Seit Beginn dieses Jahres hat sich die Situation jedoch entspannt. Dies ist in erster Linie auf die Entscheidung der chinesischen Regierung zurückzuführen, Kapitalabflüsse stärker zu begrenzen. Hilfreich war jedoch auch die Schwäche des US-Dollars, da ein Teil der Reserven in anderen Währungen als dem US-Dollar angelegt sind, der im Wert zulegte. Dieser Effekt dürfte die Entwicklung auch im August gestützt haben. Hinzu kommt die ausgeprägte Stärke des Renminbis in den vergangenen Wochen, die auf verstärkte Kapitalzuflüsse hindeutet. Wir erwarten einen Anstieg der Devisenreserven von 3.081 auf 3.120 Mrd. USD.
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