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Konjunktursignale der nächsten Tage

22. September 2017

Diese Woche stehen Verbraucherpreise aus dem Euroraum und den USA im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2017-09-22 Wochenvorschau

Montag: Die Stimmung der deutschen Unternehmen scheint „unkaputtbar“. So bekamen die deutschen Einkaufs­manager in der Industrie im September eine neuerliche Euphorieattacke und schraubten ihre Einschätzungen auf ein 77-Monatshoch. Etwas realistischer blieben die Dienstleister in dieser Umfrage, doch beim ifo-Konjunkturtest bleiben diese außen vor. Es spricht also vieles dafür, dass nur einen Tag nach der Verkündung des bundesdeutschen Wahlergebnisses das ifo Institut ein neues Allzeithoch beim ifo Geschäftsklima verkünden wird. Allerdings weist das Institut inzwischen auch darauf hin, dass nicht der Indexwert, sondern dessen Veränderung zur Beurteilung der Konjunktur herangezogen werden sollte.

Dienstag: Wie stark wurde die US-Wirtschaft von den Hurrikanen in den vergangenen Wochen beeinträchtigt? Wöchentliche Daten zur Lage am Arbeitsmarkt lassen die Vermutung zu, dass die Beeinträchtigungen im Vergleich zu Hurrikan „Katrina“ (2005) geringer ausfallen. Dies ist umso erstaunlicher, weil dieses Mal eine wirtschaftlich bedeutsamere Region betroffen war. Der nächste interessante Indikator in diesem Zusammenhang ist das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen. Dieses sank in Folge von „Katrina“ sehr deutlich. Die bislang vorliegenden Stimmungsindikatoren widersprechen aber einer Wiederholung. Demnach dürfte es im September nur eine geringfügige Verschlechterung gegeben haben und diese scheint eher im Zusammenhang mit dem letzten etwas schwächeren Arbeitsmarktbericht zu stehen.

Freitag: Die Inflation im Euroraum dürfte im September mit 1,5 % gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben sein. Zwar haben die Preise von Benzin, Diesel und Heizöl im Monatsvergleich kräftig zugelegt. Der Einfluss dessen auf die Jahresrate der Verbraucherpreise wird jedoch durch einen Basiseffekt gemildert: Ebenfalls starke Preisanstiege von Energiegütern im September letzten Jahres fallen jetzt aus der Betrachtung heraus. In der Kernrate rechnen wir mit einer leichten Verlangsamung des Preisauftriebs auf 1,1 %. Zwar wäre es immer noch zu früh, um dämpfende Effekte der Euro-Aufwertung zu erwarten. Jedoch sollten sich die in den letzten Monaten starken Preisanstiege bei Pauschalreisen, Hotelübernachtungen und Transportdienstleistungen nach dem Ende der Sommerferien wieder korrigiert haben.

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